Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 05/2014

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im April 2014 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Clemens, Gabriele B.: Händler, Sammler und Museen. Der europäische Kunstmarkt um 1900.
Abstract:
Der Kunstmarkt beschränkte sich nie auf einzelne Städte oder Regionen, doch spätestens seit dem Ancien Regime nahmen seine europäischen Dimensionen kontinuierlich zu. Dabei sind Kunst und Kommerz zwei Sphären, die sich nicht voneinander trennen lassen. Noch nie wurde so viel Geld mit Kunst umgesetzt wie heute. Niemals zuvor war Kunst so teuer, zu keiner Zeit fanden sich so viele Kenner, Käufer und Spekulanten. Vor rund 200 Jahren waren die Dimensionen noch andere. Während im 18. Jahrhundert neben der Kirche das Mäzenatentum der Fürsten und einer kleinen Elite von weiteren Adeligen und reichen Bürgern entscheidend war, trat im 19. Jahrhundert ein breiteres Publikum auf den Plan, das die Ausstellungen der Akademien und die der neu gegründeten Museen zu regelrechten Massenspektakeln anschwellen ließ. Vielerorts wurden Kunstvereine gegründet, deren Mitglieder kollektiv Künstler förderten. In der Publizistik nahmen Diskussionen über Kunst und Kunstwerke auffallend zu. Eine besonders große Dynamik erfuhr der europäische und transatlantische Kunstmarkt dann seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Preise für die sogenannte klassische Kunst schossen förmlich durch die Decke, da es immer mehr steinreiche Käufer gab, die ihre neu gebauten oder renovierten Villen und Schlösser dem Zeitgeschmack entsprechend opulent ausstaffieren wollten. ....
In: Themenportal Europäische Geschichte (2014), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2014/Article=687>.

Pailhès, Anne-Marie: Die Debatte um die Lehrbarkeit des Schriftstellerberufs in der DDR. Alfred Kurellas Rede zur Eröffnung des Instituts für Literatur in Leipzig am 30. Juli 1955.
Abstract:
Als erster Direktor des Leipziger Literaturinstituts hielt Alfred Kurella am 30. Juli 1955 die Rede zur Eröffnung dieser neuen Bildungsstätte – einer Institution, die im Laufe von mehreren Jahrzehnten das literarische Leben in der DDR nachhaltig geprägt hat. Um einen Eindruck von ihrer Bedeutung zu vermitteln, braucht man nur Namen wie Sarah Kirsch, Volker Braun, Werner Bräunig, Heinz Czechowski, Erich Loest oder Ulrich Plenzdorf zu nennen, die alle einmal Studenten und Studentinnen dieses Instituts waren.
Zurückzuführen ist diese Neugründung auf die Auseinandersetzungen über die Rolle des Schriftstellers im Nachkriegsdeutschland und im Deutschland des Kalten Krieges. Wie in anderen europäischen Ländern wurde nach den schrecklichen Kriegserfahrungen nach dem Sinn und Zweck literarischer Schöpfung gefragt. In Westeuropa stellte das absurde Theater ein Ergebnis dieser Debatte dar. Gleichzeitig wurde daran gezweifelt, ob man nach Auschwitz überhaupt noch Gedichte schreiben könne. Die DDR-Kulturpolitiker beriefen sich hingegen auf das literarische Erbe, um den sozialen Umbruch auf literarischem Gebiet zu begleiten, und es den neu aufkommenden Schichten zu ermöglichen, ihre klassenspezifische Erfahrung auf dem Gebiet der Kunst durchzusetzen. Das Institut für Literatur in Leipzig spielte dabei eine wichtige Rolle. Es war geplant als Schmiede der neuen sozialistischen Schriftsteller, die möglichst aus der Arbeiterklasse stammen sollten. ....
In: Themenportal Europäische Geschichte (2014), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2014/Article=688>.

Materialien und Quellenauszüge:

Atkinson, J. Beavington: Ausstellung alter Meister in der Londoner Akademie (1875). In: Themenportal Europäische Geschichte (2014), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2014/Article=686>.

Kurella, Alfred: Von der Lehrbarkeit der literarischen Meisterschaft (1955). In: Themenportal Europäische Geschichte (2014), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2014/Article=689>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

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