Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 04/2012

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im März 2012 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Lange, Kerstin: Der Transfer des Argentinischen Tango in die populäre Kultur der europäischen Großstadt um 1900.
Abstract:
Eine „Tangomanie“ ergriff in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die europäischen Großstädte. Der argentinische Tango wurde vor allem in der Unterhaltungskultur von Paris, London und Berlin zu einem neuen Modetanz und verbreitete sich von dort aus auch in anderen Städten. Auf den Bühnen der Music Halls und Varieté-Theater kam kaum eine Vorstellung ohne eine Tango-Nummer aus, international erfolgreiche Künstler und Künstlerinnen wie Gaby Deslys oder George Grossmith Jr. nahmen den Tanz in ihr Programm auf. Doch nicht nur auf den Bühnen war der Tango zu sehen, auch das Publikum tanzte. Tanzflächen fanden sich in den Palais de Danse, wie sich die glamourösen Ballsäle des Olympia in Paris oder des Metropolpalastes in Berlin nannten, sowie in den Cafés, Restaurants und neuen Grandhotels entlang der Boulevards der Städte. Tango war in der Vergnügungskultur europäischer Metropolen „en vogue“. Der vorliegende Beitrag zeigt, wie dieser Tanz in den Jahren 1912 und 1913 zu einem zentralen Element der populären Kultur der Großstadt wurde und fragt, welche Rolle professionelle Tanzlehrer bei einer solchen Erweiterung des Repertoires der Gesellschaftstänze und beim Wandel der populären Kultur der Großstadt um 1900 spielten.
Der Tango reihte sich in eine Vielzahl neuer transatlantischer Tänze ein, die um 1900 bekannt wurden und die Presse in Paris, Berlin und London von einem Aufleben der Tanzkunst sprechen ließen. „Ein neues Jahrhundert – eine neue Tanzkunst“, schrieben die Tanzexperten. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte (2012), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2012/Article=541>.

Scholz, Juliane: Deutsche Drehbuchautoren in Hollywood (1933-1945).
Abstract:
Zur Zeit des Nationalsozialismus flohen zahlreiche Schriftsteller und Drehbuchautoren aus Deutschland in die USA. Manche von ihnen konnten in letzter Minute mit einem rettenden Visum einreisen. Die Erfahrungen der europäischen Exilautoren in den Vereinigten Staaten waren dann allerdings widersprüchlich. Wer in Hollywood, dem Zentrum der amerikanischen Filmindustrie landete, realisierte rasch, dass seine aus Europa mitgebrachten Vorstellungen von Beruf, geistiger Arbeit und individueller Autorschaft in der großbetrieblich organisierten Kulturindustrie der amerikanischen Westküste wenig galten. Selbst weit herumgekommenen und erfahrenen Drehbuchautoren wie Alfred Neumann (1895, Lautenburg, Westpreußen—1952, Lugano) fiel es mitunter nicht leicht, sich auf die geschäftlichen, sozialen und kulturellen Gepflogenheiten der amerikanischen Studios einzustellen. Die Arbeit in der amerikanischen Filmindustrie war für etablierte europäische Literaten eine Grenzerfahrung, die sich mit ihrem bisherigen Arbeitsalltag und Selbstverständnis nicht deckte. Das zeigen die Briefe von Alfred Neumann aus dem Jahr 1941, in denen er dem an der Ostküste lebenden deutschen Freund Hermann Kesten über seine Erfahrungen im kalifornischen Exil berichtete. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte (2012), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2012/Article=539>.

Materialien und Quellenauszüge:

Weshalb sich der Tango die Welt erobert (1. November 1913). In: Themenportal Europäische Geschichte (2012), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2012/Article=542>.

Alfred Neumann als Drehbuchautor in Hollywood. Briefe an Hermann Kesten (1941). In: Themenportal Europäische Geschichte (2012), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2012/Article=540>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

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