Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 03/2011

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im Februar 2011 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Przyrembel, Alexandra: Friedrich Engels, Die Lage der arbeitenden Klasse in England. Nach eigenen Anschauungen und authentischen Quellen, Leipzig 1845.
Abstract:
Bei Die Lage der arbeitenden Klasse in England von Friedrich Engels (1820-1895), 1845 erschienen, handelt es sich um eine mehrere hundert Seiten lange Schrift, in welchem die Arbeits- und Lebensbedingungen des britischen Proletariats von Manchester über London bis nach Edinburgh beschrieben werden. Seine Bilanz der Notlage umfasst neben der Schilderung der städtischen Armut und der irischen Einwanderung auch die »Stellung der Bourgeoisie zum Proletariat«, so der Titel des letzten Kapitels. Von dem Kommunisten Wlademir Lenin (1870-1924) als ein »hinreißend geschriebene[s] Buch« bezeichnet, das die »überzeugendsten und erschütterndsten Bilder vom Elend des englischen Proletariats« entwerfe, kann Engels‘ Schrift zu Recht als ein Klassiker der Arbeiterliteratur gelten. Das Buch wurde mehrfach wiederaufgelegt und ebenso – wenn auch mit erheblicher Zeitverzögerung – in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Zwei Interpretationen haben sich in der historischen Forschung über Die Lage der arbeitenden Klasse in England etabliert. Nicht nur Lenin sah in dem zweihundert Seiten langen Text eine »antibürgerliche Emanzipationsschrift«, wobei das Frühwerk von vielen Biographen auch als ›Emanzipation‹ von seinem elterlichen Hintergrund wie als Reaktion auf die verheerenden Lebensumstände von Arbeitern im Wuppertal, in den Städten Barmen und Elberfeld, gesehen wird. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte (2011), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2011/Article=488>.

Meine, Jan W.: Die europäische Sicherheitsstrategie 2003 - Europas Versuch einer Positionierung als sicherheitspolitischer Akteur.
Abstract:
Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts änderten sich schlagartig die grundlegenden sicherheitspolitischen Gegebenheiten in der Welt – besonders aber für Europa sowie für die USA. In der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts wandelten sich die Bedingungen sowie das Verständnis von Sicherheit. Bis zum Ende des Ost-West-Konflikts wurde Sicherheit vornehmlich durch den Schutz vor einer konkreten Bedrohung gedacht und auch erzielt. Dies war möglich, da die beiden großen Gegner sich kannten und voneinander wussten: auf der einen Seite die NATO (North Atlantic Treaty Organisation) sowie die USA und auf der anderen Seite der Warschauer Pakt sowie die UdSSR. Mit dem Ende der Systemkonkurrenz durch das Auseinanderfallen der UdSSR verloren sicherheitspolitische Strukturen ihre Klarheit: Klar benennbare Akteure, ihre Intention sowie ihr Potential verwischten sich. Hinzu kamen Phänomene, die mit den Schlagwörtern der Interdependenz, Globalisierung und Transnationalisierung beschrieben werden können. Der Effekt ist eine sicherheitspolitische Landschaft des Unspezifischen, Nichtintendierten und Undirekten. Sicherheit kann damit nicht mehr durch Abschreckung vor einer Bedrohung erzeugt werden; jedenfalls nicht mehr in einer überzeugenden, dominierenden Art und Weise. Die konkrete Bedrohung weicht also dem unspezifischen Risiko. Und spätestens seit den terroristischen Anschlägen auf das World Trade Center in New York sowie auf das Pentagon in Washington D.C. am 11. September 2001 müssen sich Staaten mit dieser veränderten Situation konkret auseinandersetzen und in einen internationalen Prozess treten, in welchem die Regeln, Normen, Mittel und Ziele im Umgang mit dem unspezifischen Risiko ausgehandelt werden. Die Europäische Sicherheitsstrategie (ESS) sowie die National Security Strategy (NSS) der USA sind Teil dieses Aushandlungsprozesses. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte (2011), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2011/Article=492>.

Materialien und Quellenauszüge:

Engels, Friedrich: To the Working Classes of Great-Britain. In: Themenportal Europäische Geschichte (2011), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2011/Article=489>.

Ein sicheres Europa in einer besseren Welt - Europäische Sicherheitsstrategie (Brüssel, 12. Dezember 2003). In: Themenportal Europäische Geschichte (2011), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2011/Article=494>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

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