Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 12/2010

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im November 2010 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Bernhard, Patrick: Der Beginn einer faschistischen Interpol? Das deutsch-italienische Polizeiabkommen von 1936 und die Zusammenarbeit der faschistischen Diktaturen im Europa der Zwischenkriegszeit.
Abstract:
Am 1. April 1936 unterzeichneten der Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, und sein italienischer Amtskollege Arturo Bocchini in der Reichshauptstadt Berlin eine folgenschwere geheime Übereinkunft: das sogenannte deutsch-italienische Polizeiabkommen. Das Abkommen und die beiden kurz darauf folgenden Zusatzvereinbarungen sahen eine ausgesprochen enge Kooperation bei der internationalen Verbrechensbekämpfung vor, die weit über das bis dahin gekannte Maß zwischenstaatlicher Polizeizusammenarbeit hinausgehen sollte. Der Vertragstext beinhaltete nicht nur einen umfassenden gegenseitigen Informationsaustausch über verdächtige Personen. Insbesondere die Vereinbarung, dass die Polizeikräfte beider Länder Verdächtige unter „Ausschaltung diplomatischer Verhandlungen“ außer Landes verbringen durften, brach mit den Grundsätzen des damals geltenden internationalen Auslieferungsrechts. Allen Akteuren war damals klar, dass es dabei um staatlich legalisierte Verschleppung über die Landesgrenzen hinweg ging. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=470>.

Baumgartl, Susan: Der "Zwei-Plus-Vier Vertrag" - Dokument der außen- und sicherheitspolitischen Verankerung Deutschlands in Europa.
Abstract:
Im Prozess der Vereinigung beider deutscher Staaten sowie der Überwindung von über vierzig Jahren Teilung und Ost-West-Konflikt markiert der so genannte „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ eine entscheidende Zäsur in der europäischen Nachkriegsgeschichte. Er regelt endgültig die äußeren Bedingungen der Wiedervereinigung, stellt die uneingeschränkte Souveränität Deutschlands auf dem Staatsgebiet der BRD und der DDR, einschließlich Berlins, wieder her und macht sie völkerrechtlich verbindlich. Mit der am 12. September 1990 in Moskau unterzeichneten Übereinkunft zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sowie Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den USA und der UdSSR ist ein gesonderter Friedensvertrag über die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs nicht mehr nötig. Die Bedeutung des Vertrages liegt nicht nur in seiner wegbereitenden Funktion für die deutsche Vereinigung, sondern auch in seiner vermittelnden und ausgleichenden Wirkung für den europäischen Integrationsprozess sowie in der diplomatischen Verknüpfung von gegensätzlichen Interessenlagen ehemals verfeindeter Weltmächte. Die gemeinsame Entschließung der beiden deutschen Teilstaaten und der vier Hauptalliierten steht somit zum einen für das Ende der bipolaren Mächtekonstellation und die Überwindung der Blockkonfrontation nach Gorbatschows Perestroika-Politik und den revolutionären Umwälzungen in Ostmitteleuropa, zum anderen spiegeln sich in ihr die veränderten Kräfteverhältnisse in Europa, die sich nach 1989/90 zugunsten der NATO und einer amerikanischen Hegemonie verschieben. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=468>.

Materialien und Quellenauszüge:

Deutsch-italienisches Polizeiabkommen vom 1. April 1936. In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=473>.

Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12. September 1990. In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=469>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Spendenaufruf zugunsten des Trägervereins Clio-online e.V.

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Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

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