Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 06/2010

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im Mai 2010 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Troebst, Stefan: Binnensichten und Außenperspektive. Die serbischen Kriege in Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo in der Karikatur.
Abstract:
Dass die im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens geführte Bürger- und Staatenkriege wenig bis gar nichts mit „dem Balkan“, viel aber mit den Grundwidersprüchen des Titoschen Bundesstaates zu tun hatten, ist eine Erkenntnis, die sich nur langsam durchsetzt. In der Außensicht auf den Südosten Europas überwiegt daher weiterhin das ambivalente, teils heroisierend-verklärende, vor allem aber barbarisierend-perhorresziernde Regionalstereotyp des Musters „Die sind da alle so!“. Dabei handelt es sich nicht, wie Maria Todorova vermutet hat, um ein ausschließlich „westliches“ Vorurteil, sondern um eines, das in ganz ähnlicher Form auch in Gesellschaften wie Polen oder Russland dominant war und ist.
„Serbien muss schwach sein, damit Jugoslawien stark ist!“ lautete eine dem Staatsgründer Josip Broz-Tito zugeschriebene Parole, deren Umsetzung in der Struktur der aus sechs Republiken, de facto aber acht Subjekten bestehenden Föderation erkennbar war. Als einzige Republik wies die serbische mit der stark ungarisch geprägten Vojvodina und dem mehrheitlich albanisch besiedelten Kosovo zwei autonome Provinzen auf, die im Föderationspräsidium Sitz und Stimme besaßen. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=443>.

Schwara, Desanka: Europa und Nordafrika. Die Schlüsselfunktion kultureller Codes im Ringen um Macht und Einfluss zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Abstract:
Am 1. Juli 1816 schrieb Sir Thomas Maitland einen harschen Brief an Mr. Richard Oglander, den Konsul Großbritanniens in Tunis. Maitland, mit Sitz in Valletta (Malta), zeichnete für die Kommunikation und Durchsetzung britischer Interessen im ganzen Mittelmeerraum verantwortlich. Der scharfe Ton an die Adresse Oglanders galt dessen unangemessenem Benehmen gegenüber nordafrikanischen Würdenträgern.
Der Bey von Tunis hatte im Divan (Rat) seinen Sohn als Nachfolger vorgestellt. Die ebenfalls anwesenden Konsuln verschiedener europäischer Staaten hätten dem jungen Mann als ein Zeichen des Respekts – und wohl auch als Anerkennung seines Rechtsanspruchs auf die Nachfolge – in einer Zeremonie die Hand küssen sollen. Oglander hatte den Handkuss allerdings explizit verweigert. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=444>.

Materialien und Quellenauszüge:

Karikaturen zu den serbischen Kriegen in Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo (ca. 1993/1999). In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=445>.

Briefe Maitlands an die Konsuln Großbritanniens aus dem „Barbary States Correspondence Book“ (1813-1845). In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=446>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

Prof. Dr. Martin Baumeister (München) – Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen) – Prof. Dr. Madeleine Herren (Heidelberg) – Dr. Rüdiger Hohls (Berlin) – Prof. Dr. Konrad Jarausch (Berlin, Chapel Hill) – Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Berlin) – Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) – Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Berlin) – PD Dr. Iris Schröder (Berlin) – Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig) – Prof. Dr. Jakob Vogel (Köln) – Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)

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03.06.2010
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