Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 05/2010

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im April 2010 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Majerus, Benoît: Mapping antipsychiatry. Elemente für die Geschichte einer transnationalen Bewegung.
Abstract:
Im Juli 1967 organisierten vier Psychiater – Ronald D. Laing, David Cooper, Aaron Esterson und Clancy Sigal – das zweiwöchiges Happening Dialectics of Liberation im Roundhouse, einem im nördlichen London gelegenen Kulturzentrum, das zu dieser Zeit ein wichtiger Ort der englischen Underground-Szene war. Auf dieser Tagung traten zahlreiche Persönlichkeiten auf, die die politischen und akademischen Debatten der 1960er Jahren maßgeblich beeinflussten. Der Philosoph Herbert Marcuse, der Schriftsteller Allen Ginsberg, der Leader der Black Panther, Stokeley Carmicheal, der Theatertheoretiker Julian Beck und der Anthropologe Gregory Bateson debattierten über die Unfreiheit der Gesellschaften, sowohl in der westlichen Hemisphäre als auch in den früheren Kolonien. Zentrale Frage der zahlreichen Beiträge war, wie sich das Individuum aus den zahlreichen gesellschaftlichen Zwängen befreien könne. Der Schwerpunkt lag daher auf der Kritik an den modernen Institutionen, etwa an der Schule, dem Krankenhaus, der Religion oder der Fabrik. Es kam zu einer Vermischung mehrere Elemente der counter-culture der 1960er und 1970er Jahre (New Left, Hippie, Friedensbewegung). …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=440>.

Metz, Rainer: Nikolaj Kondratieff, die Langen Wellen der Konjunktur und die Dynamik des Kapitalismus.
Abstract:
Abbildung 1 zeigt den Verlauf der Roheisen- und Bleierzeugung pro Kopf der Bevölkerung in England von 1844 bis 1914 in der Form, wie sie der russische Ökonom Nikolaj Kondratieff (1892-1938) berechnet und als Indiz für die Existenz langfristiger Konjunkturzyklen, den sogenannten Langen Wellen, verwendet hat. […] Das Ergebnis dieses Vorgehens zeigt die Abb. 1, die in dieser Form auch in seiner Publikation von 1926 enthalten ist, hier aber aus den von ihm verwendeten Reihen berechnet wurde.
Das Interesse an der Wirtschaftskonjunktur war zur damaligen Zeit unter Ökonomen weit verbreitet. In den USA entstanden mit dem 1917 gegründeten Harvard University Committee of Economic Research an der Universität Cambridge und mit dem 1920 gegründeten National Bureau of Economic Research in New York die ersten Konjunkturforschungsinstitute. Auch Kondratieff, der zunächst der Oktoberrevolution kritisch gegenüber stand, dann aber mit den Sowjets zusammen arbeitete, gründete bereits 1920 in Moskau ein Institut für Konjunkturforschung, das er bis 1928 leitete. Wissenschaftlich war er stark von Tugan-Baranovsky beeinflusst, der vor allem durch seine Krisentheorie große Bekanntheit erlangte. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=442>.

Materialien und Quellenauszüge:

Dialectics of Liberation (1967). In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=441>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen) – Prof. Dr. Madeleine Herren (Heidelberg) – Dr. Rüdiger Hohls (Berlin) – Prof. Dr. Konrad Jarausch (Potsdam, Chapel Hill) – Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Berlin) – Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) – Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Berlin) – PD Dr. Iris Schröder (Berlin) – Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig) – Prof. Dr. Jakob Vogel (Köln) – Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)