Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 02/2010

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im Januar 2010 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Küster, Hansjörg: Die Entdeckung der Lüneburger Heide als „schöne Natur“
Abstract:
Johann Andreas de Lüc (1727-1817), eigentlich Jean André de Luc, stammte aus Genf. Er war Meteorologe und Geologe; er prägte den Begriff Geologie und war mit Jean-Jacques Rousseau bekannt. Er wurde als Honorarprofessor an die Universität Göttingen berufen, also an die Hochschule des Kurfürstentums Hannover. Die hannoverschen Kurfürsten trugen zugleich die Königskrone von Großbritannien; de Luc berichtete also seiner Landesherrin, wenn er der Königin von Großbritannien Briefe schrieb. Das Schreiben dieser Briefe war offenbar seine wichtigste Dienstaufgabe. Sie wurden in mehreren Bänden gedruckt.
De Luc unternahm 1776 eine Reise nach Celle (von ihm wurde die Stadt „Zell“ geschrieben) und durch die Lüneburger Heide. Er gab das damalige Bild der Lüneburger Heide sicher recht zutreffend wieder. Man reiste durch schier endloses, offenes und dünn besiedeltes Land, in dem Heidekraut weit verbreitet war. Das Land wurde von Heidschnucken beweidet. Hin und wieder wurden die Heideflächen abgebrannt. Danach keimten junge Heidekrautpflanzen umso besser empor. Sie werden besonders gern von Heidschnucken gefressen. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=429>.

Weiß, Andreas: Europa aus der Sicht Asiens. Beziehungen in einer Konstruktionsgeschichte
Abstract:
Die Konstruktion von Europa in Abgrenzung zu Asien liegt an den Wurzeln westlicher Selbstdefinition. Doch herrscht bisher in der Forschung ein Ungleichgewicht. Es wurde überwiegend danach gefragt, welche Bilder, Stereotypen, etc. Europa Asien als Kontinent und vorgeblich einheitlichen Kulturraum zuschrieb. Bisher unterreflektiert blieb dabei, inwieweit diese Zuschreibungen von „Asiaten“ übernommen und inkorporiert wurden und welche Gegenbegriffe sie entwickelten. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Literatur zum Pan-Asianismus, neben älteren Arbeiten wie die Arbeit von Stephen Hay über Rabindranath Tagore und sein Konzept von Asien. Doch nicht nur die Frage nach der Konstruktion Asiens wurde selten gestellt. Trotz der inzwischen unüberschaubaren Literatur zum Begriff Europa interessierte sich die bisherige Forschung selten dafür, wie Akteure aus anderen Regionen Europa konstruierten.
In diesem Essay soll nun auf die Konstruktion Europas untersucht werden, wie sie von einem Japaner, Tamai Kisak, Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurde. Die Untersuchung der Verwendung der Begriffe Europa und Asien ist nicht nur dadurch gerechtfertigt, dass er mehr oder weniger reflektiert in der Sekundärliteratur gebraucht wird. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=427>.

Materialien und Quellenauszüge:

Lüc, Johann Andreas de [Luc, Jean André de]: Physikalische und moralische Briefe über die Geschichte der Erde und des Menschen an Ihre Majestät die Königin von Großbritannien (1781), Auszüge. In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=430>.

Tamai Kisak: Vorwort zu „Die erste Monatszeitschrift eines Japaners in Europa. Ost-Asien“ (1898). In: Themenportal Europäische Geschichte (2010), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2010/Article=428>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen) – Prof. Dr. Madeleine Herren (Heidelberg) – Dr. Rüdiger Hohls (Berlin) – Prof. Dr. Konrad Jarausch (Potsdam, Chapel Hill) – Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Berlin) – Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) – Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Berlin) – PD Dr. Iris Schröder (Berlin) – Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig) – Prof. Dr. Jakob Vogel (Köln) – Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)

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01.02.2010
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