Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 01/2010

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Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-u-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der im Dezember 2009 neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essays und Artikel:

Methfessel, Christian: „Oxident gegen Orient“. Europabilder in der Berliner Morgenpost während des Boxerkriegs
Abstract:
Im Juni 1900 rückte auf einmal China in den Fokus der internationalen Medienaufmerksamkeit. Der Berliner Morgenpost vom 19. Juni zufolge – der ersten Quelle zu diesem Essay – schaute man allgemein in „nervöser Erwartung“ den „Meldungen vom ostasiatischen Kriegsschauplatze“ entgegen. Die dortigen Ereignisse dominierten zwei Monate die Titelseiten der Zeitungen und waren bis in das nächste Jahr hinein noch häufig Thema der Presse. Gegenstand des Interesses war der Krieg sechs europäischer Länder, der Vereinigten Staaten von Amerika und Japans gegen China, bekannt geworden als ‚Boxerkrieg’ oder ‚Boxeraufstand’. Mit dem jeweils gewählten Begriff wird in der Forschung tendenziell eine bestimmte Perspektive eingenommen: Mit der Bezeichnung des Aufstandes rücken die ‚Boxer‘ in den Blickwinkel, jene Bewegung junger, großteils jugendlicher Bauern, die ihre Ursprünge im Norden der deutschen ‚Einflusssphäre’ Shandong hatte, sich ab 1899 in Nordchina ausbreitete und im Mai 1900 die Gegend um Peking erreichte. Auch wenn es dabei zu Kämpfen zwischen Boxern und chinesischem Militär gekommen war, richtete sich die Boxerbewegung – von einzelnen Splittergruppen abgesehen – nicht gegen die chinesische Regierung. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=425>.

Seidendorf, Stefan: Frankreichs Selbstverständnis in Europa. Mitterands Referendumskampagne um den Maastrichter Vertrag 1992
Abstract:
Wie kann eine skeptische Öffentlichkeit dazu bewogen werden, dem europäischen Integrationsprojekt in einem nationalen Referendum zuzustimmen? Auf diese aktuelle Frage liefert die vorliegende Rede François Mitterrands (1916-1996) eine mögliche Antwort. Darüberhinaus enthält der Textausschnitt aber noch mehr – der französische Präsident (1981-1995) zeigt, wie aus französischer Sicht die demokratische Legitimität der Europäischen Union (EU) rhetorisch etabliert werden kann, ohne das bestehende nationale republikanische Selbstverständnis in Frage zu stellen. Europa und Nation sind hier keine Gegensatzpaare mehr, wie Mitterrands Gegner in der Referendumskampagne verkünden. Stattdessen etabliert Mitterrand bewusst ein Selbstverständnis, das das gegenwärtige nationale und das neu zu begründende europäische Gemeinwesen zusammenführt. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=422>.

Im Rahmen des Themenschwerpunkts „Europäische Geschichte – Geschlechtergeschichte“

Essays und Artikel:

Blom, Ida: Nationalism and Feminism in Europe. Contribution to the web-feature „European history – gender history“
Abstract:
Since the nineteenth century, a number of nation states have emerged. The process of nation building and the awareness of national identities ran parallel to what has often been termed ‘first-wave feminism’, that is, the growth in women’s organisations and discussions of gender identities, discussions of how to understand femininity and masculinity. These two historical processes have been studied separately until very lately. Now, some historians have taken an interest in unravelling the interaction of the two ideologies, nationalism and feminism. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=421>.

Bosch, Mineke: “The Woman Question in Europe” in European History. Contribution to the web-feature „European history – gender history“
Abstract:
In a letter dated February 15, 1882 Theodore Stanton (1851-1925), the son of the American women’s rights pioneer Elizabeth Cady Stanton (1815-1902) invited the prominent Dutch educational reformer, Elise van Calcar (1822-1904), to contribute to his project of compiling an overview of the “women question in Europe.” She probably owed this request to her presence at the International Congress of Women in Paris in 1878. In his letter, he explained that his mother “qui depuis bien des années s’occupe de la question du droit des femmes,” and two other women were compiling a History of Woman Suffrage in the US, the first volume of which had been published in 1881. For the second volume they had asked the British suffragist Lydia Becker to write a chapter on “le movement des femmes en Angleterre,” and, to make things complete, “on se propose de faire un dernier chapître où se trouvera un compte-rendu de ce qui a été fait à ce sujet sur le continent.” He had already found some collaborators in Germany, Norway, Sweden, Italy and Belgium and hoped for a contribution by her. …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=418>.

Schraut, Sylvia / Paletschek, Sylvia: Erinnerung und Geschlecht – Auf der Suche nach einer transnationalen Erinnerungskultur in Europa. Beitrag zum Themenschwerpunkt „Europäische Geschichte – Geschlechtergeschichte“
Abstract:
Erinnerungskultur hat derzeit Konjunktur. Zahlreiche aktuelle Tagungsankündigungen und Publikationen nehmen Bezug auf eine wissenschaftliche und geschichtspolitische Debatte, die weit über die historische Fachwissenschaft hinaus Aufmerksamkeit in den populären Medien findet. Auffällig sind jedoch zwei Merkmale: Die Auseinandersetzungen um öffentliches Gedenken fokussieren mehrheitlich den politischen bzw. kulturellen Raum der Nation und sie kommen in der Regel ohne nennenswerte Bezüge zum Geschlecht der Akteure aus. Diese Beobachtungen sind der Ausgangspunkt unseres Beitrags. Er stellt einen Forschungsansatz vor, der sich mit den Fragen beschäftigt: Wie lässt sich historisch arbeitende Genderforschung mit den Debatten um Erinnerungskultur verbinden? Wie kann die Erinnerung an Frauen und weibliche Handlungsräume in das kulturelle Gedächtnis Europas eingeschrieben werden? Und welche Präsentationsformen und Medien sind hierfür besonders geeignet? …
In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=420>.

Materialien und Quellenauszüge:

Cobbe, Frances Power: Introduction to “The Woman Question in Europe” (1884). Part of the web-feature „European history – gender history“. In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=419>.

„Ereignisse von schrecklichster Sensation“. Die Berliner Morgenpost zum Boxerkrieg (19. Juni und 19. Juli 1900). In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=426>.

Mitterrand, François: Auszug aus einer Rede vor Studierenden und Lehrenden des Institut d’Études Politiques anlässlich des französischen Referendums über den Maastrichter Vertrag (1992). In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=423>.

Mitterrand, François: Extrait d’un discours fait devant des étudiants et des professeurs de l’Institut d’Études Politiques à l’occasion du référendum français sur le Traité de Maastricht (1992). In: Themenportal Europäische Geschichte (2009), URL: <http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=424>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen) – Prof. Dr. Madeleine Herren (Heidelberg) – Dr. Rüdiger Hohls (Berlin) – Prof. Dr. Konrad Jarausch (Potsdam, Chapel Hill) – Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Berlin) – Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) – Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Berlin) – PD Dr. Iris Schröder (Berlin) – Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig) – Prof. Dr. Jakob Vogel (Köln) – Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)

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Published on
04.01.2010
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