Weltgeschichtsschreibung und Makrosoziologie

Weltgeschichtsschreibung und Makrosoziologie

Organizer(s)
Hans Joas / Wolfgang Knöbl / Jürgen Osterhammel, FRIAS Freiburg Institute of Advanced Studies, School of History
Location
Freiburg
Country
Germany
From - Until
10.02.2012 - 11.02.2012
Conf. Website
By
Nicola Brauch, Historisches Seminar, Universität Freiburg

Das Lokale in globaler Perspektive und der archimedische Punkt der Weltgeschichte: Beim Workshop der School of History in Freiburg (FRIAS) streiten sich die Experten über das angemessene Verhältnis von Weltgeschichtsschreibung und Makrosoziologie

Die Soziologie hat sich in die Gegenwart zurückgezogen – das war die Antwort von Norbert Elias auf die einem Freiburger Workshop zugrunde gelegte Fragestellung nach dem Wandel im Verhältnis von Geschichte und Soziologie.1 In seinen einführenden Worten griff WOLFGANG KNÖBL (Freiburg/Göttingen) diesen Satz auf, um Anlass und Zielstellung des Diskussionsforums zu begründen, zu dem die Veranstalter einen Kreis von Experten überwiegend aus Geschichtswissenschaft und Soziologie geladen hatten. Als gastgebende Institution fungierte die School of History am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS School of History), an der Knöbl und der zweite Veranstalter, Hans Joas (Freiburg), forschen.

Angestoßen worden war der Workshop durch das Erscheinen des 2009 publizierten Buches des dritten Veranstalters, durch JÜRGEN OSTERHAMMELs (Konstanz) „Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts“2. Dieses Werk hat inzwischen auch das Interesse von Soziologen auf sich gezogen. „Eine lebendige und fruchtbare Diskussion“3 zwischen (Global-)Historikern und (Makro-)Soziologen war zunächst einmal das (erreichte!) Ziel der Tagung, die Knöbl dem im Januar tödlich verunglückten Willfried Spohn (Breslau) widmete, der ursprünglich als Redner vorgesehen gewesen war.4 Konkret ging es in dieser Gesprächsrunde zwischen Historikern und Soziologen um die Frage, wie mit dem Phänomen des „Globalen“ umzugehen ist, ob und wie sich die diszplinären Zugänge dazu unterscheiden und was die Disziplinen diesbezüglich voneinander lernen können. Ist der Begriff des Globalen vielleicht sogar untauglich, da inhaltsleer (Knöbl)? Wenn ja, welche Einschränkungen und Präzisierungen sind dann aber vorzunehmen, und wie hält man es dabei mit den oft höchst abstrakten und damit „global“ klingenden Prozessbegriffen, die sowohl von Historikern als auch von Soziologen gerne und häufig verwendet werden?

Begriffliche Problemfelder

Die Tagung konzentrierte sich zunächst auf die Problematisierung des Begriffes bzw. der Vorstellung von Globalität und auf die Hinterfragung der in beiden Disziplinen oft unreflektiert verwendeten Prozessbegriffe. Osterhammel betonte, dass Historiker – im Unterschied zu Soziologen – Begriffe „mittlerer Anschaulichkeit“ bevorzugen. Überhaupt ließ sich im Verlauf der Tagung beobachten, dass die Tendenz unter Historikern allgemein dahin geht, Begriffen lediglich „mittlere Reichweite“ zuzuschreiben, um sich von den generalisierenden Erklärungsmodellen der soziologischen Klassiker, für die hier Max Weber mit seiner Rationalisierungsthese stehen mag, abzugrenzen. So charakterisierte ANGELIKA EPPLE (Bielefeld) Osterhammels Ansatz von Globalgeschichtsschreibung durch die Beobachtung, dass er „denkwürdige Teilerzählungen mittlerer Reichweite [biete], die nicht das Ganze umfassen“. In der Diskussion bestätigte Osterhammel diese Einschätzung hinsichtlich seines Umgangs mit Begrifflichkeiten, indem er für zentrale Begriffe seines Buches wie etwa „Imperium“ und „Nationalstaat“ nur einen in Raum und Zeit (unterschiedlich) begrenzten Anspruch erhob.

Was ist unter Globalgeschichte zu verstehen? Darüber herrschte keinesfalls Einigkeit, und es wurden einige Bedenken gegen die Verwendung dieses Begriffes oder seiner stärker an wirtschaftlichen Prozessen ausgerichteten Variante der „Globalisierungsgeschichte“ geäußert. BETTINA HEINTZ (Bielefeld), die in Abwesenheit ein Papier vorgelegt hatte, setzte bei der disziplinären Differenz zwischen „Globalgeschichte“ und der soziologischen „Weltgesellschaftstheorie“ an: „Die Leitkategorie meines Korrekturvorschlags ist die Kategorie des Vergleichs“. Bei Osterhammel sieht sie diese Methode in der Beschreibung der Entzauberung Asiens durchgeführt (in seinem gleichnamigen Buch von 2012): Einerseits vergleicht Osterhammel als sozialwissenschaftlicher Beobachter, andererseits historisiert er den Vergleich als Methode, wenn er auf dessen Einführung als Beobachtungsinstrument im 18. Jahrhundert hinweist. Dabei eröffnet sich die Möglichkeit, „Globalisierung als Verflechtung und […] als Entstehung eines potentiell weltweiten Vergleichshorizonts“ zu verstehen. Im Zusammenhang des Spatial Turn stellte Angelika Epple (Bielefeld) fest, dass der damit verbundene Anspruch in den bisherigen Entwürfen von Globalgeschichte bislang nicht vollständig eingelöst worden sei: „Das Globale selbst und sein größtmöglicher Gegensatz, das Lokale, wurden ausgespart.“ Ihren eigenen Ansatz versteht sie als ein Weiterdenken des von Osterhammel eingeschlagenen Weges: „Das Globale […] ist dann […] die Summe […] aller translokalen Beziehungen.“ Für eine solcherart verstandene Geschichtsschreibung wird dann einerseits der Begriff der Relation, werden andererseits aber auch die Akteure und ihre Handlungen in jenem Beziehungsgefüge zentral.

WOLFGANG REINHARD (Freiburg) lehnte es hingegen rundweg ab, eine Theorie für das Schreiben von Weltgeschichte zu entwickeln, weil er die soziologischen Kategorien dafür für nicht geeignet erachtet. Stattdessen schlug er erstens das „Konzept der generellen Expansivität Europas“ und zweitens „das Verhältnis von Staatsbildung und Reichsbildung“ als adäquate Analyse-Instrumente vor.

Der Prozessbegriff wurde von MARTIN FUCHS (Erfurt) am Beispiel der „Individualisierung […] im Globalisierungsgeschehen“ problematisiert. Mit Blick auf die indische Geschichte konnte Fuchs Phasen fortschreitender Individualisierung ebenso wie solche ihrer Einschränkung und Zurücknahme benennen, wobei er zudem darauf hinwies, dass „Individualisierung“ je nach Kontext höchst Unterschiedliches bedeuten konnte. Derartige Einsichten – so Fuchs – lassen es deshalb nicht zu, den Individualisierungsbegriff als einen universal einsetzbaren Prozessbegriff zu verwenden. – Den quantitativen Methoden empirischer Sozialforschung verpflichtet, stellte HELMUT THOME (Halle) in seinem Beitrag den Prozess des Niedergangs der Gewaltkriminalität von der Frühen Neuzeit bis heute vor. Auf der Basis statistischer Daten zu dieser Form individueller Gewalt überprüfte er die Hypothese, wonach dieser Gewaltrückgang selbst wiederum auf wachsende Individualisierungsprozesse zurückzuführen sei. Thome machte klar, dass sich eine solche Hypothese tatsächlich bestätigen lässt, freilich nur dann, wenn man der Rede von Individualisierung eine sehr spezifische Bedeutung gibt. Thome beharrte somit trotz Einschränkungen darauf, dass Prozessbegriffe wie derjenige der Individualisierung auch mit Bezug auf die Erklärung langfristiger Trends sinnvoll eingesetzt werden können. Nicht alle Teilnehmer waren freilich davon überzeugt, insofern – so REBEKKA HABERMAS (Göttingen) – der genannte Kausalzusammenhang nur dann problemlos bestätigt werden könne, wenn man das Problem der Reliabilität der Zahlen ausblende; gerade für die Frühe Neuzeit könne man allenfalls von einem veränderten Anzeigeverhalten ausgehen, nicht von einem tatsächlichen Rückgang der Gewalt.

ANTJE LINKENBACH (Erfurt) analysierte in ihrem Beitrag ganz grundsätzlich die Problematik von Prozessbegriffen, insofern diese häufig mit dem Entwicklungsbegriff gekoppelt und damit normativ aufgeladen seien., „Der Westen als Entwicklungsmodell“ lauere fast unvermeidlich im Hintergrund einer jeden Analyse, so dass sich die theoretisch wie methodisch brisante Frage stelle, ob es „überhaupt möglich [sei], nicht im Idiom des Fortschritts, der gerichteten Entwicklung zu forschen[…]? – Rebekka Habermas betonte in ihrem Vortrag, der sich der Säkularisierungsproblematik annahm, dass zwar die herkömmliche Säkularisierungstheorie tatsächlich nicht haltbar sei, dass aber daraus kein Pessimismus im Hinblick auf die positiven bzw. konstruktiven Leistungen der Globalgeschichte abgeleitet werden darf, zumal „gerade globalgeschichtliche Arbeiten […]neue Prozessbegriffe generieren“. In diesem Zusammenhang seien Kontakte und Kontaktzonen besonders interessant.

HANS JOAS (Freiburg) setzte sich in seinem Beitrag dafür ein, den Begriff der Modernisierung gewissermaßen nur noch ‚unschuldig’ und ohne große theoretische Rahmung zu verwenden und auf den Moderne-Begriff ganz zu verzichten. Mit Bezug auf „Modernisierung“ als Prozessbegriff schlug er vor, die Teilprozesse der Modernisierung wie Industrialisierung oder Demokratisierung als solche „eigenen Rechts“ zu betrachten, die in variablen und deshalb empirisch jeweils auszulotenden Konstellationen miteinander interagierten. Der Modernisierungsbegriff, so ergänzte ULRICH HERBERT (Freiburg), sei im Grunde gar nicht mehr einsetzbar, weil er durch die US-amerikanische Sozialwissenschaftler nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere mit Bezug auf Entwicklungsländer als Alternativmodell zu marxistischen Wandlungsvorstellungen gebraucht worden sei. Diese Skepsis wurde freilich nicht einmütig geteilt, wurde doch auch argumentiert, dass Begriffe heute nicht mehr derart ideologisiert wie noch in den 1960er- und 1970er-Jahren verwendet würden, so dass der Modernisierungsbegriff durchaus noch mit Gewinn verwendet werden könne (BO STRÅTH, Helsinki).

Auch JOHANN P. ARNASON (Prag) verzichtete in seinem Vortrag nicht auf den Begriff der Moderne und der Modernisierung, betonte aber, dass letzterer weder im Sinne eines Oberprozesses noch im Sinne einer auffindbaren Entwicklungslogik zu verstehen sei. Resümiert man die Debatte, so wird klar, dass Prozessbegriffe also einerseits unverzichtbar sind, dass sich aber andererseits der Teleologieverdacht bei der Verwendung solcher Begriffe kaum ausräumen lässt.

Welche Art des wechselseitigen Austauschs?

Wie hält es welche Disziplin mit den Kategorien von Raum, Zeit und Akteuren? Während in den Vorträgen deutlich wurde, dass Historiker mit soziologischen Kategorien arbeiten und Soziologen zur Überprüfung ihrer Theorien Beispiele aus der Geschichte anführen, war es ein Ergebnis der Tagung, dass die disziplinären Grenzen keineswegs unstrittig sind. Dass hier eine klare Trennlinie zu ziehen sei, spitzte Reinhard am deutlichsten zu: „Zwar haben beide dasselbe Ziel umfassender Welterklärung, aber für die einen läuft das auf eine in sich stimmige Theorie hinaus, für die anderen auf eine in sich stimmige Konfiguration empirischer Daten.“ Dies scheint (wie dies etwa bei Osterhammel zu sehen ist) mit dem Plädoyer für Begriffe „mittlerer Reichweite“ übereinzustimmen, die ohne Verpflichtung auf einen geschlossenen Theoriezusammenhang analytisch verwendet werden.

Damit war man dann auch bei der methodischen Frage, wie man „global history“ in der Praxis zu betreiben habe. Wenn Knöbl eingangs von der Sinnleere des „Globalen“ sprach, so kann man vielleicht darin den Grund dafür sehen, dass dieser Begriff so problemlos akzeptiert wurde, wobei aber eben ausgeblendet blieb, dass die Beschäftigung mit dem Globalen tatsächlich erhebliche methodische Probleme mit sich bringt. So stellte Herbert fest, dass Globalgeschichte nach dem Ende der Großerzählungen ein attraktives Modell, allerdings die Frage nach den adäquaten Methoden noch längst nicht beantwortet sei; ganz sicher seien neue Kompetenzen erforderlich. Deutlich wurde auch, dass die von Joas vorgebrachte Warnung, mit der Unterscheidung zwischen Empirie und Theorie nicht eine Differenz zwischen den Disziplinen Soziologie und Geschichte zu begründen, durchaus nicht alle Teilnehmer beherzigen wollten, weil man doch von der Existenz jeweils sehr unterschiedlicher fachlicher Denkstile ausging. Hier schien sich zu bestätigen, dass das von Reinhard und Herbert eingeklagte „Methodenbuch der Globalgeschichtsschreibung“ noch nicht existiert.

Unabhängig davon, wie sich das zukünftige Verhältnis von Soziologie und Geschichte ausgestalten wird, so war in dieser Konferenz erkennbar, dass die Disziplinen auch heute schon mehr voneinander lernen, als ihnen zumeist bewusst ist oder als sie explizit anzuerkennen bereit sind. Dies zeigte das hohe Niveau der im Rahmen der Tagung geleisteten Beiträge und der in den vergangenen Jahren zwischen den Beteiligten geführte Dialog. 5 Dennoch gehört dazu aber eben auch die Beobachtung Knöbls, dass Osterhammel und Christopher Bayly „zwar zivilisationstheoretisch argumentierende Werke durchaus zur Kenntnis nehmen, aber dies für ihre eigene Argumentation doch weitgehend folgenlos bleibt.“ Wenn beide Disziplinen den latenten Vorwurf der jeweils anderen – einmal derjenige der mehr oder minder arbiträren, weil wenig reflektierten Verwendung von Theorien und dann derjenige des ebenso arbiträren, weil nur selektiven Zugriffs auf historische Evidenzen – überhaupt aushebeln wollen, führt der unbequeme und zeitaufwändige Weg doch etwas tiefer in die Fachbereichs-Bibliotheken des jeweiligen Gesprächspartners. Sich zuvor des eigenen epistemologischen Ansatzes zu vergewissern, wie PETER STROHSCHNEIDER (Freiburg) einwarf, sollte jeweils davor bewahren, dass man aus diesen Bibliotheken als ein wissenschaftliches Zwitterwesen herauskommt, das weder richtig weiß, wie historisch zu arbeiten ist, noch in der Lage ist, die halbverstandenen aber irgendwie passend erscheinenden soziologischen Theorien adäquat an das eigene Material anzulegen.

Welche Themen?

Wenn der disziplinäre Austausch gelingen soll, dann ist natürlich auch die Frage nach adäquaten und vor allem relevanten Problemfeldern und Makrophänomenen jenseits der theoretischen Debatte um das „Globale“ aufgeworfen. Besonders dringlich stellt sich diese Frage für die noch nicht geschriebene Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wie die Tagungsbeiträge deutlich machten, werden Religion, Zivilisation und „Moderne“ auf der – wenngleich umstrittenen – Agenda beider Fächer bleiben. Dies dürfte auch auf das Problem des Verhältnisses von Imperium und Nationalstaat zutreffen, wie sich im Kommentar Jürgen Osterhammels zu SVEN REICHARDTs (Konstanz) Beitrag zeigte. Reichardt rekonturierte die geschichtswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Faschismus auf Basis einer „transnationalen Globalgeschichte“. Deren Fokus liegt auf den Akteuren und der Auslotung ihrer Handlungsspielräume, sie untersucht Faschismus im Anschluss an Robert O. Paxton als Prozess und vergleicht die in Deutschland und Italien ablaufenden Faschisierungsprozesse transnational, zum Beispiel unter dem Aspekt der Bevölkerungspolitik. Osterhammel interpretierte all dies mit einer etwas anderen Akzentsetzung als Reichardt unter dem Aspekt der imperialen Verflechtung und machte damit deutlich, wie fruchtbar eine theoretische und begriffliche Auseinandersetzung mit dem Faschismus gerade unter globalgeschichtlichem Blickwinkel sein kann. Damit wies er zum Abschluss der Tagung nochmals darauf hin, dass die Geschichtswissenschaft gerade auch in ihrer derzeitigen Tendenz zur globalhistorischen Betrachtungsweise auf Theoriearbeit in den Nachbardisziplinen, und hier insbesondere in der Soziologie, angewiesen bleibt. Die Neuaufnahme des Gesprächs zwischen Soziologie und Geschichtswissenschaft hat gerade erst begonnen!

Konferenzübersicht:

Makrosoziologie und Weltgeschichte/Globalgeschichte: Divergenzen, Konvergenzen, Gemeinsamkeiten

Wolfgang Knöbl (Göttingen/FRIAS): Über die Möglichkeiten der wechselseitigen Befruchtung von Makrosoziologie und Weltgeschichtsschreibung/global history

Jürgen Osterhammel (Konstanz): Wie viel Soziologie braucht die Weltgeschichte – und welche? Einige offene Fragen

(I) Prozesse

Bettina Heintz (Bielefeld): Die Unwahrscheinlichkeit der Globalisierung. Kritische Anmerkungen zur „Großen Erzählung“ der (Makro)soziologie – und eine Korrektur (schriftlich vorgelegt)

Martin Fuchs (Erfurt): Prozesskonzepte und ihre zivilisatorische Rahmung: Fragen begrifflicher Verflechtung und analytischer Reichweite

Helmut Thome (Halle): Individualisierungsprozesse und der langfristige Rückgang der Gewaltkriminalität seit Beginn der Neuzeit

(II) Wie „makro“ ist „Makro“?

Angelika Epple (Bielefeld): Eine Frage der Relationen: Globalisierung als Geschichte translokaler Verflechtungen

Antje Linkenbach (Erfurt): Das Undenkbare denken: Wie wirkungsmächtig sind Prozessbegriffe und was kann die Einbeziehung der „Mikroebene“ zu ihrer Entzauberung beitragen? Das Beispiel „Entwicklung“

Wolfgang Reinhard (Freiburg): Handwerker und Schaumschläger: Unterfinning und der Rest der Welt

(III) Methoden und Begriffe

Rebekka Habermas (Göttingen): Das Beispiel Religion: Probleme der Globalgeschichtsschreibung

Bo Stråth (Helsinki): Die begriffsgeschichtliche Methode für das Schreiben von Weltgeschichte

Hans Joas (Freiburg/FRIAS): Makrosoziologische Konsequenzen aus der Überwindung der Säkularisierungsthese

(IV) Makrophänomene der späten Neuzeit

Sven Reichardt (Konstanz): Faschismus: Überlegungen zur Neufassung eines alten Begriffs

Johann P. Arnason (Prag): Imperium, Nationalstaat und Revolution: Überlegungen im Anschluss an Jürgen Osterhammels „Verwandlung der Welt“

Anmerkungen:
1 Norbert Elias, Über die Zeit. Arbeiten zur Wissenssoziologie II, Frankfurt am Main 1985, S. 147. Zitiert nach dem Vortrags-Manuskript von Wolfgang Knöbl.
2 Jürgen Osterhammel, Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, München 2009. Vgl. die Rezension von Friedrich Lenger: Rezension zu: Osterhammel, Jürgen: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. München 2009, in: H-Soz-u-Kult, 13.03.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-1-210>.
3 Zitat aus dem Manuskript von Wolfgang Knöbl.
4 Willfried Spohn war bis vor kurzem als Projektkoordinator am Göttinger Projekt „Europäisierung, multiple Modernitäten und kollektive Identitäten – Religion, Nation und Ethnizität in einem erweiterten Europa“ tätig gewesen (Projektleitung Wolfgang Knöbl und Matthias König) und ausgewiesener Experte in Fragen der historisch-vergleichenden Soziologie mit dem Schwerpunkt Religion.
5 Manifest in dem von Hans Joas herausgegebenen Band „Die Anthropologie von Macht und Glauben. Das Werk Wolfgang Reinhards in der Diskussion.“ Göttingen 2008, mit Beiträgen von Wolfgang Knöbl, Jürgen Osterhammel, Paolo Prodi und Birgit Emich.


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Published on
06.04.2012
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