Akteure und Agency im Mittelmeerraum. 2. Bochumer Nachwuchsworkshops für MediterranistInnen

Akteure und Agency im Mittelmeerraum. 2. Bochumer Nachwuchsworkshops für MediterranistInnen

Organizer(s)
Zentrum für Mittelmeerstudien, Ruhr-Universität Bochum
Location
Bochum
Country
Germany
From - Until
25.11.2011 - 26.11.2011
Conf. Website
By
Christine Isabel Schröder, Zentrum für Mittelmeerstudien, Ruhr-Universität Bochum

Vom 25. bis 26. November 2011 versammelten sich NachwuchswissenschaftlerInnen aus Deutschland und Österreich im Landesspracheninstitut (LSI) Bochum zum zweiten Nachwuchsworkshop für MediterranistInnen des Zentrums für Mittelmeerstudien der Ruhr-Universität Bochum, um in einem interdisziplinären Rahmen historische und aktuelle Fragen zu den Konzepten von ‚Akteuren‘ und ‚Agency‘ für den Mittelmeerraum zu diskutieren. In vier Panels wurden Bereiche wie „struggle for agency“, postkoloniale Perspektiven, Netzwerke und lokale Praktiken thematisiert.

JASMIN GERAU (Bochum) fokussierte die Rolle der EU als umweltpolitischer Akteur im Mittelmeerraum. In umweltpolitischen Kooperationen etwa mit Marokko und Jordanien schaffe sie Handlungsspielräume durch institutionelle und legislative Strukturen. Gerau beurteilte dies als „angebotsinduzierte Nachfrage“, die auf ein asymmetrisches Verhältnis der Kooperationspartner, nämlich auf eine Bevormundung durch die EU schließen lassen könnte. Nach Geraus Beobachtung in Interviews mit marokkanischen und jordanischen ‚Experten‘ werde dies jedoch nicht so wahrgenommen. Gerau wies auf die Gefahr mangelnder Nachhaltigkeit des EU-Engagements in mediterranen Umweltfragen hin, da Umweltpolitik grundsätzlich ein „Trendthema“ und meinungspolitischen Diskursen unterworfen sei. Sie plädierte daher für eine stärkere Einbeziehung der Zivilgesellschaft in den Partnerländern in umweltpolitische Projekte.

STEFANIE SLAOUI-ZIRPINS (Frankfurt am Main) zeigte die Selbstwahrnehmung und Handlungsspielräume von UnternehmerInnen in marokkanischen Offshore-Parks anhand von narrativen Interviews auf. Unter der Grundannahme, dass ökonomische zu politischen Veränderungen führten, wählte die Referentin für ihr Forschungsprojekt diese Akteurs-Ebene, um die Prozesse eines solchen Wandels zu erfassen. Sie formulierte die These, dass die Möglichkeit, Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft zu schaffen, der Hauptfaktor dafür sei, dass AkteurInnen sich „klientelistischen“ Staats- und Wirtschaftsstrukturen entziehen könnten. Slaoui-Zirpins berichtete, dass die Befragten dabei eine kritische, nicht jedoch ablehnende Haltung gegenüber dem Staat einnähmen und den Zukunftsaspekt ihres Handelns betonten, nämlich den Wunsch, Perspektiven für die marokkanische Jugend zu schaffen.

Innerhalb der andalusischen Flamenco-Kultur identifizierte MARION KRÜGER (Tübingen) unterschiedlich stark involvierte Akteure und deren Handlungsspielräume: „Schüler“, „Liebhaber/Fans“, „Profis“ und „Experten“ versuchten, mit spezifischen Strategien, das heißt durch ein bestimmtes (direkt geäußertes) Verhalten spezifische Interessen durchzusetzen bzw. Positionen zu verbessern. Wichtige Kategorien seien hier die Herkunft (‚race‘, ‚class‘, ‚gender‘), Aneignung von Wissen, Vernetzung sowie der Rückgriff auf Vergangenheits-Diskurse. Letzterer spiele vor allem bei „passiven“, nicht selbst Flamenco ausübenden Akteuren wie den „Fans“ eine wichtige Rolle. Unter dem Aspekt „Struktur versus Wandel“ resümierte die Referentin, dass es im Flamenco gewisse Handlungsspielräume auf individueller Ebene, aber auch teilweise starke Einschränkungen aufgrund von Traditionen, Herkunft etc. gebe. Auf kollektiver Ebene gebe es weniger Handlungsspielraum, was Krüger auf die Stigmatisierung der Flamenco-Welt sowie die kaum ausgeprägte Infrastruktur derselben zurückführte.

In der Diskussion wurde zunächst gefragt, ob und inwiefern die ersten beiden Referentinnen Auswirkungen des „Arabischen Frühlings“ innerhalb ihrer Projekte feststellen. Es gab zum Teil direkte Auswirkungen: geplante Feldforschungen konnten durch die Revolution in Ägypten nicht durchgeführt werden. Ein Rückzug der EU aus ihrem Engagement aber werde nicht befürchtet. Ein zweiter Diskussionspunkt war die Frage nach „dem Mediterranen“. Marion Krüger erläuterte, dass ihr in ihrer Forschung „das Mediterrane“ in erster Linie als eine Zuschreibung begegne, die von außen herangetragen und explizit in Form von Stereotypen im Flamenco gesucht werde. Stefanie Slaoui-Zirpins sprach die nordafrikanische Sicht auf das Mittelmeer als nicht zuletzt gefährliche Grenze zu Europa an, die sich mit der Frage verbinde: „Muss ich emigrieren?“

Einen Perspektivenwechsel zur bisherigen archäologischen Erforschung der „Griechischen Kolonisation“ vollzog YVONNE GÖNSTER (Innsbruck) mit ihrem Projekt zur „Kontaktzone Kyrenaika“, in dem sie alternative, postkoloniale Lesarten der Quellen bieten möchte. In ihrem Vortrag legte sie den theoretischen Rahmen ihrer Arbeit dar, die drei Akteurs-Ebenen reflektiert und analysiert: die Kontextualisierung der eigenen Forschungsperspektive, die Historisierung der europäischen Forschungsliteratur im Rahmen des Kolonialdiskurses sowie die Mikroperspektive auf die Lebenswelt des Akteurs der griechischen Antike. Damit wolle Gönster eine einseitige, normative Darstellung von Kulturtransfer hinterfragen und einen „Pool an Möglichkeiten“ der Interpretation darstellen, so dass ähnlich einem Kaleidoskop unterschiedliche Facetten zum Vorschein gebracht würden.

LENNART GILHAUS (Bonn) zeigte in Anlehnung an Ulrich Beck den „partikularisierenden Effekt der Globalisierung“ des römischen Weltreichs im 2./3. Jahrhundert auf, durch den sich eine bestimmte Elitenkultur in den nordafrikanischen Städten des Reichs herausbildete. Weil ihr Status stets prekär und die Konkurrenz untereinander ausgeprägt gewesen sei, hätten die städtischen Eliten spezielle Handlungsspielräume entlang Formen indirekter Herrschaft auf lokaler Ebene ausnutzen müssen. Den Rahmen hierfür habe vor allem die Praxis des Euergetismus im öffentlichen Bereich gebildet. Neben den römischen seien „afrikanische“ Elemente in eine spezielle nordafrikanische Elitenkultur eingeflossen, etwa bestimmte Götterkulte, die somit nicht mehr als inkompatibel mit der römischen Herrschaftspraxis der Stabilisierung und Kontinuität durch Einheitlichkeit gegolten hätten. Die „afrikanischen“ Elemente wie die Berufung auf das alte Karthago und das „Revival“ des Kultes der Juno Caelestis seien in das kulturelle Selbstverständnis als Ausdruck eines besonderen „Römischseins“ integriert worden. Dementsprechend müsse das Forschungskonzept der ‚Romanisierung‘ kritisch reflektiert und modifiziert werden.

Am Beispiel der nach- bzw. postkolonialen „Selbstfindung“ Marokkos im 20. Jahrhundert stellte FLORIAN WAGNER (Florenz/Freiburg im Breisgau) dar, wie marokkanische Historiker in der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft der ehemaligen Kolonialherren um Handlungsmacht und Handlungsspielräume in Bezug auf die Deutungshoheit der Geschichte und um die Macht zur Selbstdefinition nationaler Identität rangen. Ernest Gellners Mitte der 1960er-Jahre formulierte Theorie der Nationsbildung, in der er die marokkanische Gesellschaft als segmentäre Stammesgesellschaft kategorisiere und ihr die Fähigkeit zur Ausbildung eines Nationalstaats abspreche, stehe in der Tradition kolonialer Rede von einem in Anarchie versinkenden Marokko, die von französischen und spanischen Kolonialkreisen um 1900 bemüht worden sei, um das politische Ausgreifen nach Marokko zu legitimieren. Gellners These sei mit dem Bemühen marokkanischer Historiker kollidiert, im Zuge der Dekolonisierung eine eigene nationale Geschichte zu schreiben, die gegen den kolonialen Anarchiemythos eine Kontinuitätslinie vorkolonialer Nationsbildung Marokkos entwerfe. Die marokkanische Geschichtswissenschaft habe im Zuge dessen Elemente moderner Nationalismustheorien vorweggenommen und den kolonialen Anarchiemythos sowie essentialistische Betrachtungen von Stammesgesellschaften dekonstruiert.

In der Diskussion stand die allgemeine Forschungslage der verschiedenen repräsentierten Disziplinen hinsichtlich postkolonialer Perspektiven, die Reichweite des Agency-Konzeptes sowie die Verwendung der Begriffe ‚Postkolonialismus‘, ‚Agency‘ und ‚Akteur‘ zur Debatte. Yvonne Gönster betonte die Notwendigkeit, die eigene Verortung als ForscherIn im entsprechenden sozio-kulturellen Kontext zu berücksichtigen. Daraus entstehe ein Spannungsfeld zwischen dem (europäischen) Blickwinkel der eigenen Wissenschaftssozialisation und den Fragen neuerer postkolonialer Perspektiven, das letztlich nicht auflösbar sei. Für Lennart Gilhaus ergab sich in strukturalistischer Perspektive die Frage, wie stark er ‚Agency‘ in seiner Forschung überhaupt machen könne. Er warnte davor, ‚Agency‘ zu überbetonen, denn die Konstruktion etwa eines ‚rational choice actors‘ übersehe teils Strukturen, die Handeln bedingen. Florian Wagner verwies auf den zentralen Aspekt der Diskursanalyse zu fragen, inwiefern Subjekte aus Diskursen und Strukturen ausbrechen können. Im Plenum wurde die Verwendung der Konzepte ‚Postkolonialismus‘, ‚Agency‘ und ‚Akteur‘ kritisch diskutiert. Der Postkolonialismus-Begriff sei mal als Epochenbegriff, mal als Begriff zur Kennzeichnung einer Perspektive verwendet worden, ohne dies kenntlich zu machen. Bezüglich des Agency-Konzepts sei zu beobachten gewesen, dass ‚Agency‘ nicht zuletzt dort entstehe, wo WissenschaftlerInnen gewillt seien, sie zu sehen. Man müsse daher nicht zuletzt auch fragen, aus welcher ‚Agency‘ die ‚Agency‘ der ‚Anderen‘ jeweils entstünde. Außerdem werde der Akteursbegriff auf unterschiedlichen Ebenen (Objekt- und Beobachterebene) der Analyse verwendet, was zu Unschärfen führe. Es sei daher ratsam, Begrifflichkeiten deutlicher zu trennen. Gegen diesen Einwand wurde auf die Chance verwiesen, mithilfe kritischer Reflektion der Forschungsperspektiven eine gewisse analytische Perspektivität zu erlangen, die normative Setzungen gerade überwinden könne.

TORBEN IBS (Leipzig) zeigte die internationalen Vernetzungen des spanischen Teatro Independiente (1960-1982) und die dadurch entstehenden Handlungsspielräume des Theaters während der Franco-Zeit auf. Im Hintergrund stand dabei die Frage, inwiefern „freies Theater“, zumal von Subventionen abhängig, unter einer Diktatur möglich sein konnte. „Independiente“, so Ibs, verstanden die Theaterleute nicht als politisch aktiv „widerständig“, sondern im Sinne einer Suche nach künstlerischen Freiräumen für eine neue bzw. alternative Theaterkultur. Eine Art passiver Widerstand sei daher nach Selbsteinschätzung der Theaterleute nur über das Genre möglich gewesen, nämlich der Farce. Die KünstlerInnen hätten sich zudem in der internationalen 1968er-Bewegung verortet, wodurch auch das Streben nach internationaler Vernetzung zustande gekommen sei. Diese habe die Möglichkeit zur Inspiration außerhalb des lange Zeit abgeschotteten Spaniens geboten und somit Handlungsspielräume des freien Theaters vergrößert, für das Auftrittsmöglichkeiten der entscheidende Faktor gewesen sei.

Die spannungsgeladenen Machtverhältnisse zwischen Alfons X. (1221-1284) und den „ricos hombres“ von Kastilien-León thematisierte DANIEL COLMENERO LÓPEZ (Bonn). Im Gegensatz zur bisherigen Forschung, die zumeist auf die Ergebnisse der Herrschaft Alfons' schaue, untersuche López verschiedene Phasen der Regierungszeit, in denen sich Handlungsspielraum und Handlungsstrategien des Königs in häufiger Opposition zum Adel unterschiedlich darstellten und immer wieder neu gestalteten. López berichtete, dass er für den Workshop die Netzwerkanalyse erstmals erprobt und festgestellt habe, dass die bisher von ihm analysierten Quellen eine solche Analyse im Grunde nicht hergeben, wenn sie auch neue Perspektiven ermögliche. Er erhoffe sich von einer regionalen Strukturanalyse, etwa mittels Urkunden, ein detaillierteres Bild, würde aber eher von „Vernetzung“ als von „Netzwerken“ sprechen.

LARA WEISS (Göttingen) präsentierte ihre Überlegungen zu einem handlungstheoretischen Modell für die Untersuchung von Glauben und Kult im Alten Ägypten, für das sie Stelen aus einer Arbeitersiedlung in Südägypten (ca. 1300 vor unserer Zeitrechnung) untersucht. Die Referentin setzte sich zunächst kritisch mit Theoriemodellen zum Forschungsparadigma der „persönlichen Frömmigkeit“ (J. Assmann, J. Baines, K. Exell, D. Kessler, F. Adrom) auseinander und schlug in Anlehnung an Giddens' Begriffe der ‚knowledgeability‘ und ‚structuration‘ sowie an Bourdieus Feldbegriff vor, anstatt von „persönlicher Frömmigkeit“ zu sprechen, nach verschiedenen Aneignungspraktiken zu fragen. Als Zwischenergebnis ihrer Studie hielt Weiss den familiären bzw. häuslichen ‚Raum‘ als entsprechend zielführende Untersuchungsebene fest.

SABINE HANISCH (Berlin) leitete ihren Vortrag mit der bei ihrer Forschung in Tunesien gewonnenen Beobachtung ein, dass der ‚Gabentausch‘ in den sozialen Beziehungen im Sahel eine sehr zentrale Rolle spiele. Als Beispiel eines solchen ‚fait social total‘ stellte die Referentin die Übergabe eines Korbs mit Gaben von der Bräutigamsmutter an die Braut als Teil einer Serie von Gaben im Prozess der Eheschließung vor. Die Bezeichnung des Korbs laute übersetzt „Beziehung“ und exemplifiziere die Funktion des Gabentauschs als strategisches Handeln, das auf das Schaffen von Verbindlichkeit in den sozialen Beziehungen ziele. Wichtig sei hier das Sichtbarmachen sozialer Beziehungen nach außen. Dabei spiele nicht nur eine Rolle, was an wen, sondern auch wie es gegeben werde. Die Referentin betonte die Dimension sozialer Strukturen, die das individuelle Handeln rahmten, so dass ‚Agency‘ hier als Handlungsoption in der Spannung von individuellem Handeln und vorgegebener Struktur deutlich werde.

In der Abschlussdiskussion wurde noch einmal generell nach der Fruchtbarmachung des Agency-Konzepts gefragt und auf das Problem der Begriffsbestimmung eingegangen, das sich nicht zuletzt als Problem interdisziplinärer Forschung gestalte. So war die Verwendung der Begriffe ‚Akteur‘ und ‚Agency‘ zum Teil sehr unterschiedlich aufgeladen: Mal, so eine Beobachtung, sei es um einen Handlungsraum in einem Raum von Möglichkeiten gegangen, mal um Handlungsmacht, mal um das Auslösen von Handlung oder um Wirkungsmacht. Eine Forderung lautete daher, die Begriffe stärker zu definieren und einzugrenzen. Dagegen gab es Stimmen, die die Begriffsweite und die breite interdisziplinäre Perspektive begrüßten, zumal sich viele der ReferentInnen zum ersten Mal mit den Fragen von Akteuren und ‚Agency‘ beschäftigt hätten. Es gab zudem die Anregung, in Anlehnung an Latour den Blick von menschlichen Akteuren auf handlungsmächtige Objekte zu erweitern. Intensiv diskutiert wurde die Frage nach dem Verhältnis von Struktur und Akteur. Es zeichnete sich die Tendenz ab, die Struktur wieder stärker in den Blick zu nehmen – dies wurde auch als Fazit einiger TeilnehmerInnen laut, die ihre Vorträge zunächst mit einer stärkeren Perspektive auf individuelles Handeln begonnen hatten. Es wurde gefordert, nicht zu stark zu polarisieren, sondern eine Balance zwischen Struktur und ‚Subjekt‘ (statt „Individuum“) zu halten und den Fokus auf Aushandlungsprozesse zu richten. Im Anschluss an die Bedingungen von ‚Agency‘ wurde die Frage nach ‚Macht‘ thematisiert und wieder zu Fragen nach der Definition von ‚Agency‘ zurückgeführt, etwa ob ‚Agency‘ immer ein Aspekt von ‚Macht‘ sei. Der Machtbegriff sei dem Agency-Konzept inhärent, Handlung stehe immer in Relation zu ‚Macht‘ im Sinne einer ‚Ermächtigung‘ und Legitimation von Handeln. Kritisch hinterfragt wurde eine „westliche“, libertäre Konzeption, die ‚Agency‘ stets emanzipatorisch denke und damit entweder bestimmte Praktiken ausklammere, weil sie als „Unterwerfung“ kategorisiert würden, oder die aber allem und jedem Handlungsmacht zuspreche, so dass eigentliche Machtstrukturen und „Machthaber“ aus dem Blick gerieten. Abschließend wurde noch einmal nach „dem Mediterranen“ in den Forschungsprojekten der ReferentInnen gefragt, etwa in der Selbstwahrnehmung der untersuchten Akteure oder als spezifische Forschungsperspektive. Insgesamt kristallisierte sich eher eine Forschungsperspektive „in“, nicht „of the Mediterranean“ heraus.

Konferenzübersicht

Panel 1: Struggle for Agency: Aktuelle Perspektiven

Jasmin Gerau (Bochum): Die europäische Union als Akteur in der Umweltpolitik der Mediterranen Länder

Stefanie Slaoui-Zirpins (Frankfurt am Main): Umbruch in Nordafrika? Selbstwahrnehmungen und Handlungsspielräume wirtschaftspolitischer Akteure im Outsourcing-Sektor in Fes (Marokko)

Marion Krüger (Tübingen): Flamenco im Spannungsfeld der Interessen verschiedener Akteure

Diskussion

Panel 2: Handlungsmacht im Spannungsfeld von Kolonisation, Dekolonisation und Postkolonialismus

Yvonne Gönster (Innsbruck): Blick durchs Kaleidoskop: Perspektivenwechsel auf Kulturkontakte am Beispiel der Kyrenaika in griechischer Zeit

Lennart Gilhaus (Bonn): ‚Local Agency‘ und die Strukturen des römischen Weltreichs. Überlegungen zur „Romanisierung“ der städtischen Eliten in Nordafrika

Florian Wagner (Freiburg im Breisgau/Florenz): Der koloniale Anarchiemythos und Ernest Gellner: Reibungspunkte marokkanischer Nationsbildung im 20. Jahrhundert

Diskussion

Panel 3: Netzwerke und Agency

Torben Ibs (Leipzig): Internationale Vernetzungen des spanischen Teatro Independiente

Daniel Colmenero López (Bonn): Alfons X. und die ricos hombres des Königreichs Kastilien-León: Kontinuität und Innovation im Handlungsspielraum zwischen Macht und Ohnmacht

Diskussion

Panel 4: Lokale Praktiken und Agency

Lara Weiss (Göttingen): Glaube und Kult im Alten Ägypten: Versuch eines handlungstheoretischen Modells

Sabine Hanisch (Berlin): Formen und Dynamik weiblicher Praxis: Gabentausch und Heirat im Sahel, Tunesien

Diskussion

Abschlussdiskussion


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Published on
09.03.2012
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German
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