Prof. Dr. Christian GeulenJuniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Koblenz-Landau/Campus Koblenz Lebenslaufgeb. 1969 in Münster 1989-1993 Studium der Geschichts- und Sozialwissenschaften an den Universitäten Münster, Bielefeld und an der Johns Hopkins University Baltimore, USA 1994 Master of Arts (Johns Hopkins University) 1994/95 Abschluß des Lehramststudiums und Beginn der Promotion im Rahmen des Projekts "Moderne Nationalismusforschung" in Bielefeld 1996 Stipendiat am Deutschen Historischen Institut Washington, DC 1997 Stipendiat und dann 1998 bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen 2002 Promotion an der Universität Bielefeld (bei Hans-Ulrich Wehler) 2002/3 PostDok-Stipendiat am Graduiertenkolleg Bielefeld 2003 Assistenzvertretung am Historischen Seminar der Universität zu Köln Seit Oktober 2003 Juniorprofessor in Koblenz Thema Promotion: Rassendiskurs und Nationalismus im späten 19. Jahrhundert (Hamburger Edition 2004) Thema Habilitation/Zweites Buch: Rezeptionsgeschichte des Kolonialismus im 20. Jahrhundert Zurückliegende Forschungsschwerpunkte: Vergleichende Nationalismusforschung Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte des Kolonialismus, politische Ideengeschichte, Historische Rassismusforschung, Kulturgeschichte der Natur, Wissenschaftsgeschichte Monographien, Herausgeberschaften- Geschichte des Rassismus, München: C.H. Beck 2007
- Wahlverwandte. Rassendiskurs und Nationalismus im späten 19. Jahrhundert, Hamburg: Hamburger Edition 2004
- Vom Sinn der Feindschaft (hg. mit A. v. d. Heiden u. B. Liebsch), Berlin: Akademieverlag 2003
- Aus einem deutschen Leben: Lesarten eines biographischen Interviews (hg. m. K. Tschuggnall), Tübingen: edtion diskord 2000
Homepage: http://www.uni-koblenz.de/geschi/aa-geulen.htmFragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen? Ausbildung des ersten Interesses in der Schule.
Berufswunsch entwickelte sich im Laufe des Studiums, insbesondere im Gefolge der Wende von 1989. 2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste? Sozialgeschichte
Kulturgeschichte
Kulturgeschichte des Politischen
Transnationale Geschichte
Neue Ideengeschichte
Geschichte der Globalisierung
Geschlechtergeschichte
Wissens(chafts)geschichte
Mediengeschichte 2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte? - Historisierung des 20. Jahrhunderts
Klarheit schaffen über den Status der Zeitgeschichte. Auch andere Epochenkonzepte (Moderne, Neuzeit, etc.) gehören wohl bald systmetisch überdacht.
- Wiederbelebung der geschichtstheoretischen Reflexion
- Systmeatische methodische Aufarbeitung von Medien als historischen Quellen
- Neue Ideen zur Geschichtsvermittlung in der Öffentlichkeit
- Stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen Subdisziplinen und Spezialgebiete, derzeit Gefahr der Auflösung des Fachs, auch deshalb: wieder mehr Geschichtstheorie.
- Natur und Naturwissenschaft sollten stärker in ihrer prägenden Rolle erkannt und historisch-kritisch reflektiert werden.
3. Stellen Sie bitte Ihren persnlichen Favoriten fr das Historische Buch 2007 kurz vor und erläutern Sie Ihre Wahl. (15-20 Zeilen.) Christopher Clarks Preußenbuch ist eine Meisterleistung erzählender, übergreifener Geschichtsschreibung. Heide Fehrenbachs Studie "Race after Hitler" führt exzellent vor, was ein genauer analytischer Blick auf einen relativ schmalen Zeitraum und ein scheinbar enges Thema an fundamentalen und hochgradig innovativen Einsichten erbringen kann. Michael Pesek leistet dasselbe mit Blick auf den, in unserer alltäglichen Sicht immer noch exotischen Kolonialraum. Kosellecks begriffsgeschichtliche Reflexionen gehören zum Besten was Ideengeschichte und Geschichtstheorie des 20. jahrhunderts hervorgebracht haben. In ähnlicher Tradition, und zusätzlich sozialgeschichtlich verankert, steht die schmale, aber exzellente Studie über Geselligkeit und Demokratie von Stefan-Ludwig Hoffmann. |