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Fachforum zur Geschichte des kulturellen Transfers und der transnationalen Verflechtungen in Europa und der Welt

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Das Historische Buch 2006


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Prof. Dr. Dietmar Neutatz

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Lebenslauf

geboren 1964 in Bad Homburg

1970-1982 Volksschule und Gymnasium in Maria Enzersdorf, Mödling und Salzburg

1982 Reifeprüfung am III. Bundesgymnasium in Salzburg

1982/83 Wehrdienst

1983-1988 Studium der Geschichte und Slawistik an der Paris-Lodron-Universität Salzburg

1988 Sponsion zum Mag. phil. und Lehramtsprüfung

1990 Promotion zum Dr. phil.

1991 Assistenzvertretung am Institut für Ost- und Südosteuropaforschung der Universität Wien

1992-1995 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

1996-2001 Wissenschaftlicher Assistent ebenda

1996-1998 Habilitandenstipendium der DFG

1999 Habilitation im Fach Osteuropäische Geschichte

SoSe 2000 Vertretung des Lehrstuhls für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität Berlin

WS 2000/01 und SoSe 2001 Vertretung des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen

WS 2001/02 Lehrauftrag an der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal

2001-2002 Heisenberg-Stipendiat der DFG an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

WS 2002/03 Vertretung des Lehrstuhls für Neuere und Osteuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

seit SoSe 2003 Inhaber des Lehrstuhls

verheiratet, 2 Kinder

Forschungsschwerpunkte:

Geschichte Rußlands und der Sowjetunion (18.-20. Jh.)

Deutsche Minderheiten im östlichen Europa

Sozial-, Alltags- und Mentalitätengeschichte des Stalinismus

Geschichte der Rußlanddeutschen

deutsch-tschechische Beziehungen

österreichisch-sowjetische Beziehungen

Konstitutionalismus und Antikonstitutionalismus im Russischen Reich

Preise:

1991 Würdigungspreis des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung, Wien

1992 Fritz-Theodor-Epstein-Preis des Verbandes der Osteuropahistoriker, Frankfurt am Main

Wichtige Monographien und Herausgeberschaften

Monographien und Sammelbände:

Die "deutsche Frage" im Schwarzmeergebiet und in Wolhynien. Politik, Wirtschaft, Mentalitäten und Alltag im Spannungsfeld von Nationalismus und Modernisierung (1856-1914).- Stuttgart: Franz-Steiner-Verlag 1993 (Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa, 37. Zugleich: Salzburg, Paris-Lodron-Universität, Diss., 1990). 478 S.

Die Moskauer Metro. Von den ersten Plänen bis zur Großbaustelle des Stalinismus (1897-1935).- Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2001 (Beiträge zur Geschichte Osteuropas, 33. Zugleich: Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Habilitationsschrift, 1999). 680 S.

Die Rußlanddeutschen in Rußland und Deutschland. Selbstbilder, Fremdbilder, Aspekte der Wirklichkeit. Hg. v. Detlef Brandes, Elvira Barbašina und Dietmar Neutatz.- Essen: Klartext 1999. 236 S. (Forschungen zur Geschichte und Kultur der Rußlanddeutschen, Sonderheft)

Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Russisches Reich und Sowjetunion. Hg. v. Thomas M. Bohn und Dietmar Neutatz.- Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2002. 539 S.

Mitherausgeberschaften:

Schriftenreihe "Veröffentlichungen zur Kultur und Geschichte im östlichen Europa" (gemeinsam mit Detlef Brandes und Volker Zimmermann). Bisher 23 Bände.

Jahrbuch "Forschungen zur Geschichte und Kultur der Rußlanddeutschen" (gemeinsam mit Detlef Brandes).- Essen 3 (1993) ff.

Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten

2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen?

Mein Interesse für die Geschichtswissenschaft hat seinen Ursprung in der Auseinandersetzung mit den Geschichtslehrern am Gymnasium. Was sie vermittelten, erschien mir widersprüchlich und zu pauschal. Ich wollte selbst den Dingen auf den Grund gehen. Sorge bereiteten mir lediglich die schlechten Berufsperspektiven nach einem Geschichtsstudium. Daher sicherte ich dieses mit einem Lehramtsabschluß ab. Daß ich letztlich doch nicht in der Schule landete, sondern an der Universität, verdanke ich einer Stellenausschreibung, die genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Das Geschichtsstudium erwies sich zwar recht anders, als ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte, – die Suche nach den „wahren“ Antworten mutierte zum grundsätzlichen Zweifel an diesen – aber gerade das fortlaufende Infragestellen scheinbar klarer Sachverhalte und die Quellenkritik (nicht nur auf historische Quellen im engeren Sinne bezogen) als Grundhaltung schätzte ich bald als Schlüsselqualifikationen, die über das Fach hinaus wertvoll sind.

2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste?

Der Perspektivenwechsel in Richtung auf Subjektivität, Alltag, Mentalitäten und die Neubewertung des Kulturellen im weitesten Sinne haben völlig neue Einsichten gebracht und die Wissenschaft überdies näher an das herangeführt, was die Menschen bewegt und interessiert. Damit sind frühere Herangehensweisen keineswegs entwertet – und gerade als Historiker sollte man sich bewußt sein, daß die nächste Neuorientierung und die Kritik an den heute modernen Erklärungsansätzen nur eine Frage der Zeit sind.

2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte?

Für mein Teilfach, die Osteuropäische Geschichte und im besonderen für die russische/sowjetische Geschichte sehe ich zur Zeit große Defizite in der Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt. Verglichen mit dem, was für Westeuropa und die USA geleistet wurde, wissen wir auch noch viel zu wenig über die Geschichte des Konsums und seiner kulturellen Implikationen. Für das Russische Reich und die Sowjetunion sollte darüber hinaus die bereits begonnene Erweiterung des Horizonts auf die Provinz und die Peripherien fortgesetzt werden. Zu lange wurde unser Bild von den in den Hauptstädten geführten Diskursen bestimmt, die mit der Realität vor Ort oft wenig gemein hatten.


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