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Fachforum zur Geschichte des kulturellen Transfers und der transnationalen Verflechtungen in Europa und der Welt

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Das Historische Buch 2006


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Dr. Martin Kohlrausch

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau

Lebenslauf

Geb. 1973 in Bremen.

Studium der Geschichte, Politik- und Rechtswissenschaft in Tübingen, an der FU und HU Berlin und University of Sussex, Brighton.

Master of Modern History an der University of Sussex (1997), Magister Artium an der HU Berlin (1998), Promotionsstudium am Europäischen Hochschulinstitut, Florenz, 1999-2003. Dort Promotion mit der Arbeit "Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie" (2003).

Von 2003 bis 2005 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichtswissenschaft der TU Berlin. Seit April 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DHI Warschau.

Forschungsschwerpunkte

Die Internationalisierung der Architektur in der Zwischenkriegszeit/Polen im Vergleich

Mediengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert/Politische Skandale

Führerideen und Charismatische Herrschaft/Geschichte der Monarchie

Adels- und Elitengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert

Forschungsprojekt

Die Doppelte Avantgarde. Urbanistische Innovation und internationale Vernetzung. Polen im europäischen Kontext. 1916-1948 (Habilitationsprojekt)

Wichtige Publikationen

Monographien / Sammelbände

  • Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie, Berlin 2005.
  • Anthologie: Samt und Stahl. Kaiser Wilhelm II. im Urteil seiner Zeitgenossen, Berlin 2006.

Aufsätze

In Vorbereitung
  • Creating Poles. The Notion of Community among Avant-garde Architects in Interwar Poland, in: KADOC Studies on Religion, Culture and Society, Leuven 2006.
  • `The Psychology of the Cause Célèbre'. Some reflections on the use of sensation in German media and the Eulenburg-scandal (1906-1909), in: Philipp Müller/Regina Schulte (Hg.), Making Sensation, Covering Reality, Florenz 2006.
  • Zwischen Tradition und Innovation. Das Hofzeremoniell der wilhelminischen Monarchie, in: Klaus Tenfelde (Hg.), Das politische Zeremoniell im Kaiserreich, Bonn 2006.
2006
  • Kaiser Wilhelm II. im Urteil seiner Zeitgenossen. Zur Einleitung, in: Martin Kohlrausch (Hg.), Samt und Stahl. Kaiser Wilhelm II. im Urteil seiner Zeitgenossen, Berlin 2006, S. 9-32.
  • Doppelte Avantgarde. Urbanistische Innovation und internationale Vernetzung. Polen im europäischen Kontext (ca. 1916-1948), in: Kulturgeschichtliches Jahrbuch Moderne 2 (2006).
  • The unmanly Emperor. Wilhelm II and the Fragility of the Royal Individual, in: Regina Schulte (Hg.), The Body of the Queen, 2006, Oxford/New York, S. 254-278.
  • Horst Köhlers konzeptionelle Führung. Das Amtsverständnis des Bundespräsidenten, in: `vorgänge'. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Heft 173 (1/2006), S. 116-122.
  • Kaiser oder Eiserner Kanzler. Wilhelm II. und sein Bismarck-Trauma, in: Lothar Machtan/Peter Weidisch (Hg.), Bismarck und die politische Kultur in Deutschland, Petersberg 2006.
  • Die Aura des Außenamtes, in: CICERO. Magazin für politische Kultur, Februar 2006, S. 64-65.
2005
  • Hof und Hofgesellschaft in der Kaiserzeit, in: Wolfgang Ribbe (Hg.), Schloß und Schloßbezirk in der Mitte Berlins. Das Zentrum der Stadt als politischer und gesellschaftlicher Ort, Berlin 2005, S. 119-135.
  • Monarchische Repräsentation in der Mediengesellschaft. Das deutsche und das englische Beispiel, in: Jan Andres/Alexa Geisthövel/Matthias Schwengelbeck (Hg.), Die Sinnlichkeit der Macht. Herrschaft und Repräsentation seit der Frühen Neuzeit, Frankfurt a.M. 2005, S. 93-122.
1998-2004
  • `A cup of tea please'. Ende einer Epoche: Der Untergang der Habsburger und Hohenzollern, in: Das Parlament 55 (2004), Nr. 43 (Thema: Royals – Die Monarchien Europas), S. 2
  • Die höfische Gesellschaft und ihre Feinde. Monarchie und Massenöffentlichkeit in England und Deutschland um 1900, in: Neue Politische Literatur, 3/2002, S. 450-466.
  • Der unmännliche Kaiser. Wilhelm II. und die Zerbrechlichkeit des königlichen Individuums, in: Regina Schulte (Hg.), Der Körper der Königin, Frankfurt a.M. 2002, S. 254-275.
  • Die Flucht des Kaisers – Doppeltes Scheitern adlig-bürgerlicher Monarchiekonzepte, in: Heinz Reif (Hg.), Adel und Bürgertum in Deutschland im 19. Und 20. Jahrhundert, Berlin 2001, S. 65-101.
  • Die Deutung der `Flucht` Wilhelms II. als Fallbeispiel der Rezeption des wilhelminischen Kaisertums, in: Wolfgang Neugebauer/Ralf Pröve (Hg.), Agrarische Verfassung und politische Struktur. Studien zur Gesellschaftsgeschichte Preußens 1700-1918, Berlin 1998, S. 325-347.

Diverse Rezensionen in: H-Soz-Kult; ZFG, German History; HZ; NPL, Jahrbuch für Regionalgeschichte, Sehepunkte

Homepage: http://www.dhi.waw.pl/de/instytut/pracownicy/kohlrausch/

Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten

2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen?

Ein frühes Interesse an den ‚großen Erzählungen’ und dann ein sehr guter, fast wissenschaftlicher Unterricht in den letzten Schuljahren. An der Universität hat mich beeindruckt, wie ungeheuer vielfältig das Fach ist und wie weitreichend und oft unvorhergesehen seine Erklärungsmöglichkeiten.

2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste?

Letztlich immer noch der Abschied von einer allzu normativ verstandenen Sozialgeschichte. Eine wirkliche Mediengeschichte, die auch die Prägungen von Wahrnehmung und Denken mit einbezieht steht m.E. erst am Anfang und kann großes Potential entfalten.

2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte?

Nicht konkret Felder. Mir scheint, die enorme Pluralität, die das Fach in den letzten Jahren erreicht hat, und die ja auch Folge einer andauernden Professionalisierung ist, sollte verstärkt an ein breites Publikum rückgebunden werden. Zu viele, auch sehr innovative Ergebnisse bleiben weitgehend unbemerkt und/oder geraten durch zu starke Verästelungen ins Abseits. Hier werden zunehmend wieder Syntheseleistungen gefragt sein.

3. Stellen Sie bitte Ihren persönlichen Favoriten unter den historischen Büchern des Jahres 2005 kurz vor und erläutern Sie Ihre Wahl. (15-20 Zeilen.)

Beeindruckt haben mich die 'Orte der Moderne. Erfahrungswelten des 19. und 20. Jahrhunderts' von Alexa Geisthövel und Habbo Knoch. Das etwas abgestandene Konzept der klassischen Moderne wird in der klugen Einleitung und in gut 30 durchweg gut lesbaren Beiträgen mit neuem Leben gefüllt und phantasiereich, elegant und mutig erweitert. Ein ebenso kluges Nachwort bringt die andernorts oft unspezifische Rede vom Raum und von der Moderne zusammen und resmümiert gleichzeitig gekonnt die einzelnen Beiträge. Damit ist der Band auch ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das oft gescholtene Genre des Sammelbandes funktionieren kann, bzw. wie bestimmte ambitionierte und neue Themen überhaupt nur in einer solchen Form reflektierten kollektiven Schreibens erschlossen werden können.


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