Prof. Dr. Martina Kaller-DietrichProfessorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Wien Ausbildung1963 geboren in Bad Aussee, Steiermark; Schulabschluss in Admont 1982 1982-1988 Studium Philosophie, Geschichte und Spanisch in Wien, Berlin (FU) und Mexiko (UNAM) 1988 Promotion, 2000 Habilitation Thema der Promotion: Identität und Geschichte als Problem des aktuellen mexikanischen Selbstverständnisses. Eine philosophie-historische Analyse. Wien 1988 Thema der Habilitation: Macht über Mägen: Essen machen statt Knappheit verwalten. Haushalten in einem mexikanischen Dorf. Wien 2002 Tätigkeiten an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen: 1990-2000 Universitätsassistentin Bereich Außereuropäische Geschichte an der Universität Wien; 1997, 2001 und 2003 Lehrtätigkeit in Mexiko an der Universidad Autónoma del Estado de México (UAEM) in Toluca, Mexiko; 2001 und 2005 Lehrtätigkeit an der Universitat Jaume I in Castelló, Spanien; seit 2000 Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Wien; seit 2002 Lehrentwicklung an der Universität Wien Bereich Globalgeschichte (Kooperation Erasmus Mundus European Master "Global Studies"); Kooperation Socrates Erasmus I Comunicación Intercultural en las Relaciones Económicas Internacionales. Estudios Ibéricos y Latinoamericanos Zurückliegende ForschungsschwerpunkteLateinamerika-Geschichte 19./ 20. Jahrhundert; Österreichische Migration nach Zentralamerika (19./20. Jahrhundert); Entwicklungstheorien; Geschichte von Entwicklung/ Süd-Nord-Beziehungen; Philosophie und Geschichte - Identitätsdiskurse im Nationalsbildungs-Prozess: Lateinamerika 19./20. Jahrhundert Aktuelle ForschungsschwerpunkteGlobal- und Ernährungsgeschichte Wichtige Monographien und Herausgeberschaften- 2002: Macht über Mägen: Essen machen statt Knappheit verwalten. Haushalten in einem mexikanischen Dorf. Wien (Promedia)
- 1993: Projekt Guatemala. Hintergründe und Vordergründe der österreichischen Wahrnehmung eines zentralamerikanischen Landes. gemeinsam mit Markus Brunner und Wolfgang Dietrich. Frankfurt am Main/ Wien (Brandes und Apsel/ Südwind)
- Seit 2001 Mitherausgeberin Investigaciones. Forschungen zu Lateinamerika
- Seit 2000 Mitglied des HerausgeberInnen-Gremiums der Wiener Zeitschrift für Geschichte der Neuzeit
Wichtige Mitgliedschaften und Auszeichnungen:- 1996-1998: Charlotte-Bühler Stipendiatin des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
- seit 1998 Fakultätsmitglied im Centre for Peace and Development Studies at the University of Castellón/Spain
- seit 2003 Faculty member Master of Arts Program in Peace, Development, Security and International Conflict Transformation an der Universität Innsbruck
- seit 2003 Mitglied der Expertengruppe der Europäischen Kommission für das akademische Förderungsprogramm AlBan
- seit 2004 Vorsitzende der Arbeitgemeinschaft Österreichische Lateinamerika-ForscherInnen
- seit 2005 Mitglied der Kommission für Entwicklungsfragen (KEF) bei der Akademie der Wissenschaften (Wien)
Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen? Die Ausbildung zur Historikerin verschaffte mir den empirischen Anker für mein Interesse an Wissenschaftstheorie.
Ich wurde von Universitätslehrenden motiviert. 2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste? Als Poststrukturalistin gehe ich davon aus, dass im engeren Sinne von einer historischen Methode zu sprechen, den vielfältigen Forschungen im Fach Geschichte nicht gerecht wird. Mein Fokus auf die Globalgeschichte stärkt mein Vertrauen in die Postkolonialsimusdebatte sowie systemische (konstruktivistische) Ansätze, die geschichtswissenschaftliche Vergleiche ermöglichen. 2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte? Es geht weniger um neue Forschungsfragen als darum, die innovativen methodischen und theoretischen Angebote besonders auch in den traditionellen Feldern der Geschichtswissenschaft, wie etwa der immer noch weitgehend positivistischen Politik-, Wirtschafts-, Rechts- und/oder Ideengeschichte, einzusetzen. |