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Fachforum zur Geschichte des kulturellen Transfers und der transnationalen Verflechtungen in Europa und der Welt

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Dr. Jan C. Behrends

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Ausbildung

1969 geboren in Bremen

1986/87 Austauschschüler an der Greece Arcadia High School, Rochester, NY

1990 Abitur am Gymnasium Horn, Bremen

1992 Studium der Geschichte und Germanistik an der Freien Universität Berlin

1994/95 Stipendiat der Freien Universität Berlin an der University of Wisconsin

1996-2000 Arbeit als Studentische Hilfskraft am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Potsdam, Projektgruppe "Herrschaft und Eigen-Sinn in der Diktatur" (Dr. Thomas Lindenberger).

1996/97 Stipendiat der Humboldt-Universität zu Berlin an der Moskauer Staatlichen Lomonossow Universität (MGU). Studium und eigene Forschungen in Moskau.

2000 Erstes Staatsexamen in Geschichte und Germanistik

2000-2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld

Arbeit am Promotionssvorhaben "Die erfundene Freundschaft. Propaganda für die Sowjetunion in Polen und der SBZ/DDR (1944-1957)". Betreuer: Chr. Kleßmann (Potsdam)/ Jörg Baberowski (Berlin).

2003-2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Herder-Institut Marburg

Oktober 2004-März 2005Wissenschafticher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Potsdam, Projektgruppe "Ideologien und Mentalitäten im Kalten Krieg".

Februar 2005 Promotion s.c.l. zum Dr. phil.

März 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin

Arbeitsschwerpunkte

Moderne Geschichte Rußlands, Polens und Deutschlands, vergleichende Diktaturforschung. Modernisierungsprozesse und Zivilgesellschaft im Zarenreich, dem Deutschen Kaiserreich und den Vereinigten Staaten von Amerika im 19. Jahrhundert. Theorie der Geschichtswissenschaft.

Monographie

  • Die erfundene Freundschaft. Propaganda für die Sowjetunion in Polen und der SBZ/DDR (1944-1957), Köln/ Weimar/ Wien (Zeithistorische Studien) [in Vorbereitung].

Herausgeberschaft

  • (Hg.): Anti-Amerikanismus im Kalten Krieg. Deutschland im europäischen Vergleich (mit Árpád von Klimó und Patrice G. Poutrus), Bonn: Dietz 2005.
  • (Redaktion) Bibliografia historii Slaska/ Bibliographie zur Geschichte Schlesiens/ Bibliografie dejin Slezska 1997 (mit Karol Sanojca), Breslau/ Marburg 2005 (i.E.).
  • Jan C. Behrends, Thomas Lindenberger, Patrice G. Poutrus (Hgg.): Fremde und Fremd-Sein in der DDR, [Berlin 2002, im Druck].
  • Gábor T. Rittersporn, Malte Rolf, Jan C. Behrends (Hgg.): Sphären von Öffentlichkeit in Gesellschaften sowjetischen Typs. Zwischen partei-staatlicher Selbstinszenierung und kirchlichen Gegenwelten/ The Public Sphere in Soviet-type Societies. Between the Great Show of the Party-State and Religious Counter-Cultures, (Komparatistische Bibliothek, Bd. 11), Frankfurt am Main 2003.
  • Balazs Apor, Jan C. Behrends, Polly Jones, E.A. Rees (Hgg.): The Leader Cult in Communist Dictatorships. Stalin and Eastern Europe, London 2004 [im Erscheinen].
  • Jan C. Behrends, Arpad von Klimo, Patrice G. Poutrus (Hgg.): Anti-Amerikanismus im Kalten Krieg. Deutschland im europäischen Vergleich, Bonn 2005 [in Vorbereitung].

Aufsätze

  • Zwischen erfundener Freundschaft und erlebter Fremdheit. Das Sowjetunionbild in der DDR, in: Gregor Thum (Hg.): Europas Osten in der Wahrnehmung der Deutschen, Göttingen 2005 [in Vorbereitung].
  • Die erfundene Feindschaft. Antiamerikanische Propaganda im kommunistischen Polen 1944-1956, in: Jan C. Behrends/ Arpád von Klimó/ Patrice G. Poutrus (Hg.): Anti-Amerikanismus im Kalten Krieg. Deutschland im europäischen Vergleich, Bonn 2005.
  • Anti-Amerikanismus im Kalten Krieg. Wege zu einer vergleichenden Perspektive (Mit Arpád von Klimó und Patrice G. Poutrus), in: Jan C. Behrends/ Arpád von Klimó/ Patrice G. Poutrus (Hg.): Anti-Amerikanismus im Kalten Krieg. Deutschland im europäischen Vergleich, Bonn 2005.
  • The Golden Age of Alcoholism? Zur Rolle und zur Rede über den Alkohol in der Volksrepublik Polen, in: Malte Rolf/ Arpád von Klimó (Hg.): Rausch und Diktatur [erscheint 2005].
  • Artikel „Öffentlichkeit“, in: Enzyklopädie des europäischen Ostens, Band 3 (Die Gestaltung von Herrschaft und Öffentlichkeit), Klagenfurt 2005.
  • Vom Untergrund in den Mainstream: Samizdat, tamizdat und die Neuerfindung „Mitteleuropas“ in den achtziger Jahren, in: Archiv für Sozialgeschichte 2005 (mit Friederike Kind).
  • Die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, in: Wolfgang Benz (Hg.): Deutschland unter alliierter Besatzungsherrschaft 1945-1949/55. Ein Handbuch, Berlin 1999, S. 266-267.
  • Historische Ursachen der Fremdenfeindlichkeit in den neuen Bundesländern (mit Patrice G. Poutrus und Dennis Kuck), in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 39/ 2000, 22.9.2000, S. 15-21.
  • "Fremd-Sein in der staatssozialistischen Diktatur. Zu historischen Ursachen von Fremdenfeindlichkeit und rassistischer Gewalt in den Neuen Bundesländern" (mit Patrice G. Poutrus und Dennis Kuck), in: Susanne Arndt (Hg.): Afrikabilder. Studien zu Rassismus in Deutschland, Münster 2001, S. 184-204.
  • "Besuch aus der Zukunft. Sowjetische Stachanovarbeiter in der DDR", in Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 2: 2002, S. 195-204.
  • Fremde und Fremd-Sein in der DDR. Zur Einleitung (mit Thomas Lindenberger und Patrice G. Poutrus), in: Jan C. Behrends, Thomas Lindenberger, Patrice G. Poutrus (Hgg.): Fremde und Fremd-Sein in der DDR, Berlin 2003, S. 9-22.
  • "Sowjetische "Freunde" und fremde "Russen". Deutsch-Sowjetische Freundschaft zwischen Ideologie und Alltag (1949-1989)", in: Jan C. Behrends, Thomas Lindenberger, Patrice G. Poutrus (Hgg.): Fremde und Fremd-Sein in der DDR, Berlin 2003, S. 75-100.
  • "Öffentliche Räume und Öffentlichkeit in Gesellschaften sowjetischen Typs. Ein erster Blick aus komparativer Perspektive" (mit Gábor T. Rittersporn und Malte Rolf), in: Gábor T. Rittersporn, Malte Rolf, Jan C. Behrends (Hgg.): Sphären von Öffentlichkeit in Gesellschaften sowjetischen Typs/ The Public Sphere in Societies of the Soviet Type, Frankfurt am Main 2003, S. 7-22.
  • "Von Sphären, Räumen und Schichten. Gab es eine sowjetische Ordnung von Öffentlichkeit? Einige Überlegungen aus komparativer Perspektive" (mit Gabor T. Rittersporn und Malte Rolf) in: Gabor T. Rittersporn, Malte Rolf, Jan C. Behrends (Hgg.): Sphären von Öffentlichkeit in Gesellschaften sowjetischen Typs/ The Public Sphere in Soviet-type Societies, Frankfurt/ Main, S. 389-422.
  • Soll und Haben. Freundschaftsdiskurs und Vertrauensressourcen in der staatssozialistischen Diktatur, in: Ute Frevert (Hg.): Vertrauen. Historische Annäherungen, Göttingen 2003, S. 336-364.

Homepage: http://www.wz-berlin.de/zkd/people/behrends.de.htm

Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten

2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen?

Als früh politisch sozialisierter Mensch waren für mich die sowjetische Perestroika und der anschließende Umbruch in Mittel- und Osteuropa sowie persönliche Reisen durch die historischen Landschaften Ostdeutschlands, Polens und Rußlands der Anstoß zur Beschäftigung mit der Geschichte dieser Region. Ich hoffe, daß es mir gelingt, Geschichte auch in der Zukunft zu meinem Beruf zu machen.

2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste?

Mich persönlich hat die Auseinandersetzung mit neueren kulturgeschichtlichen Ansätzen, mit denen ich erstmals während meines Studienaufenthalts in den USA Mitte der neunziger Jahre konfrontiert wurde, am nachhaltigsten beeinflußt. Dabei möchte ich jedoch keine der einzelnen Strömungen dieses weiten Feldes hervorheben. Entscheidend scheint mir vielmehr, daß sich in der Geschichtswissenschaft jenseits überkommener Orthodoxien eine produktive Methodenvielfalt durchzusetzen beginnt. Verschiedene Perspektiven auf eine Epoche ermöglichen so ein zunehmend vielschichtigeres historisches Arbeiten und sollten sich gegenseitig ergänzen und kritisieren.

2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte?

Zunächst würde ich mir wünschen, daß Leitdebatten in Zukunft verstärkt transnational geführt werden - so kann es vielleicht gelingen, weitere Nabelschauen und "Sonderwege" zu vermeiden. Die spannende Herausforderung der kommenden Jahrzehnte sehe ich darin, jenseits nationalstaatlicher Historiographien und die mental map des Kalten Krieges überwindend - also: beispielsweise Osteuropa mit einbeziehend - an einer histoire croisée Europas zu arbeiten, die auch die dunklen Seiten der europäischen Geschichte nicht ausspart und demnach mehr ist als eine Legitimationswissenschaft der Europäischen Union.


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