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Fachforum zur Geschichte des kulturellen Transfers und der transnationalen Verflechtungen in Europa und der Welt

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Das Historische Buch 2004


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Prof. Dr. Olaf Mörke

Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Lebenslauf/beruflicher Werdegang

geboren 1952 in Weilburg/Lahn; Schulabschluss 1970 in Herborn

1970-1976 Studium der Geschichte, Politische Wissenschaften, Pädagogik an der Philipps Universität Marburg

1976 Erstes Staatsexamen, 1983 Promotion, 1994 Habilitation

Thema der Promotion: Rat und Bürger in der Reformation. Soziale Gruppen und kirchlicher Wandel in den welfischen Hansestädten Lüneburg, Braunschweig und Göttingen (Hildesheim 1983)

Thema der Habilitation: 'Stadtholder' oder 'Staetholder'? Die Funktion des Hauses Oranien und seines Hofes in der politischen Kultur der Republik der Vereinigten Niederlande im 17. Jahrhundert (Münster 1997)

1978-1984 SFB Spätmittelalter und Reformation an der Universität Tübingen

1986-1996 wiss. Mitarbeiter, wiss. Ass. und Oberassistent Universität Gießen

1992/93 Fellow des Netherlands Institute for Advanced Study (Wassenaar, NL)

seit 1996 Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Zurückliegende Forschungsschwerpunkte

  • Sozialgeschichte der Reformation, Stadtgeschichte, Geschichte der frühneuzeitlichen Niederlande

Aktuelle Forschungsschwerpunkte

  • Vergleich republikanischer Politikkulturen im frühneuzeitlichen Europa; kollektive Identitäten

Wichtige Publikationen

  • Rat und Bürger in der Reformation. Soziale Gruppen und kirchlicher Wandel in den welfischen Hansestädten Lüneburg, Braunschweig und Göttingen (Hildesheim 1983)
  • 'Stadtholder' oder 'Staetholder'? Die Funktion des Hauses Oranien und seines Hofes in der politischen Kultur der Republik der Vereinigten Niederlande im 17. Jahrhundert (Münster 1997)
  • Die Ruhe im Sturm. Die katholische Landstadt unter der Herrschaft der Frundsberg im Zeitalter der Reformation, Augsburg 1991
  • Die Reformation. Voraussetzungen und Durchsetzung, München 2005

Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten

2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen?

Motiviert hat mich ein Geschichtslehrer, der mir gezeigt hat, wie die Geschichtswissenschaft vermeintlich ewige Wahrheiten gegen den Strich bürsten kann.

2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste?

Die folgenreichste ist die 'Wiederentdeckung' der Kulturgeschichte.

2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte?

Die Geschichte von Macht und Herrschaft unter den Bedingungen des Entstaatlichungsprozesses.

2. d) Mit der im Juni 1999 in Bologna verabschiedeten "Gemeinsame Erklärung der Europäischen Bildungsminister" wurde ein Reformprozess initiiert, der die Hochschulreformdebatten und -planungen nicht nur in Deutschland, sondern in den meisten europäischen Ländern bestimmt. Im Rahmen von "Bologna" werden seither Harmonisierungs- und Koordinierungsstrategien vor allem hinsichtlich eines koordinierten Systems vergleichbarer und transparenter Abschlüsse, der Qualitätssicherung bzgl. der Studienabschlüsse und -organisation, aber auch eine Förderung der "europäischen Dimension" in inhaltlicher Hinsicht (Hochschulcurricula und Forschungskooperationen) verfolgt. Sechs Jahre nach "Bologna" entfalten die Reformen an den Universitäten und in den Studiengängen ihre eigene Dynamik und Wirkungsmächtigkeit. Wie beurteilen Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen diesen Reformprozess und welche Folgen erwarten Sie für die historische Ausbildung an Ihrer Universität?

Unter den ökonomisierenden Vorgaben der hochschulpolitischen Landschaft in Deutschland wird der sog. Bologna-Prozeß hierzulande eher zu einer weiteren Provinzialisierung und Qualitätsverflachung der Universitätsausbildung im Fach Geschichte führen als zur Horizonterweiterung.

3. Stellen Sie bitte Ihren persönlichen Favoriten unter den historischen Büchern des Jahres 2004 kurz vor und erläutern Sie Ihre Wahl. (15-20 Zeilen.)

Michael Kempe, Wissenschaft, Theologie, Aufklärung. Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733) und die Sintfluttheorie (Frühneuzeit-Forschungen, Bd. 10), Epfendorf 2003

Kempe beabsichtig mit seinem Werk über den Zürcher Arzt und Universalgelehrten Sch. eine "Diskursgeschichte der Durchschnittsdenker", in deren Mittelpunkt eben die Sintfluttheorie steht. Mit überraschenden Einsichten und frappierender Vielschichtigkeit legt er Wandlungsprozesse im Weltbild des 17. und 18. Jh.s in einer Perspektive frei, die nicht nur kognitive Inhalte berücksichtigt, sondern diese aus dem Zusammenhang historisch gewachsener kultureller Deutungsmuster ver-ständlich macht. Das Miteinander von Wissenschaftsorganisation und Erkenntnisprozeß wird beispielhaft deutlich. Die Lektüre gleicht einer abenteuerlichen Wanderung durch die intellektuelle Landschaft der Frühaufklärung.

Homepage: http://www.histosem.uni-kiel.de/Personen/moerke.html


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